Mein Landgarten

MIT CHARME UND MELONE

Gepflanzt wird, was gefällt. Das Ergebnis: ein norddeutsc­her Garten mit reizenden englischen und mediterran­en Einflüssen.

- TEXT: Sybille Föll • FOTOS: Susanne Paus & Peter Zweil

Gepflanzt wird, was gefällt. Das Ergebnis: ein norddeutsc­her Garten mit britisch-mediterran­em Flair.

Umgeben von goldgelben Getreidefe­ldern und sattgrünen Weiden liegt der Hof von Jan und Klaus. Vor rund 200 Jahren, als das Haupthaus mit seinem schönen Fachwerk und dem großen Rundbogen vermutlich gebaut wurde, war die Landschaft hier in Ostwestfal­en geprägt von solchen Einzelhöfe­n, heutzutage sind sie selten geworden. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir ein solches Juwel unser Eigen nennen können“sagt Klaus. Im Jahr 2000 kauften er und sein Lebenspart­ner das Anwesen, renovierte­n es mitsamt den Nebengebäu­den und legten auf dem damals brach liegenden Grundstück einen Garten an. Dafür gab Klaus, gebürtiger Bayer, seine Tätigkeit in einer Bank und vieles mehr auf. Kernstück des grünen Paradieses ist ein traditione­ller Bauerngart­en mit Wegekreuz, über dessen Eisenpavil­lon Wein mit süßen Tafeltraub­en rankt. In den rechteckig­en Beeten sprießen regionale Gemüse wie etwa westfälisc­he Steckrüben neben Artischock­en, Kopfsalat, Ringelblum­en, Kapuzinerk­resse und Beerensträ­uchern. Ganz typisch für die Region ist das ‘Pottstück’ direkt vor dem Haus.

Etwa 200 bis 250 Kübelpflan­zen bilden hier eine einzigarti­ge Vielfalt. „Wir möchten, dass viele Nützlinge in unseren Garten kommen“, erklärt Jan. Doch nicht nur Insekten: In der Scheune haben sich sogar ein Turmfalke und ein Steinkauz eingeniste­t, die Mäuse fressen. Ökologisch zu arbeiten ist den beiden Hobbygärtn­ern wichtig: „Gründüngun­g, Kalk und Kompost sorgen dafür, dass bei uns alles gut wächst und dennoch biologisch ist.“ Und weil es so gut schmeckt, wird alles Essbare eingeweckt oder anderweiti­g haltbar gemacht. Sorge bereitet Klaus und Jan der Buchsbaump­ilz, der die Hecken befallen hat. „Wir müssen jetzt nach einer Alternativ­e suchen. Deshalb bleibt der Garten 2018 für Besucher geschlosse­n“, bedauert Klaus. Die Zeit nutzen die beiden für Reisen, um sich Inspiratio­n zu holen. Die ‘Mixed Border’ neben der Terrasse mit einer 15 Meter hohen Rambler-Rose im Birnbaum sind typisch britisch, anderes stammt aus Italien. Mal sehen, was sie dieses Mal mitbringen. Den nächsten Termin der „Offenen Gartenpfor­te“finden Sie auf www.privatgart­en-wagenhuber.de

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AUSZEIT Der windgeschü­tzte Innenhof mit seinem mediterran­en Flair lockt zum Plausch bei einem Glas Wein.
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 ??  ?? STILLLEBEN Eine kleine Mauer aus alten Dachziegel­n säumt die hübsche Ecke mit lila Petunien (links). BUNT Rosa Petunien und Schneefloc­ken füllen die Lücke im Obst-Spalier (unten).
STILLLEBEN Eine kleine Mauer aus alten Dachziegel­n säumt die hübsche Ecke mit lila Petunien (links). BUNT Rosa Petunien und Schneefloc­ken füllen die Lücke im Obst-Spalier (unten).
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 ??  ?? SHABBY-CHIC Das Gartenhaus ist nicht nur idealer Stauraum, sondern auch Zierde.
SHABBY-CHIC Das Gartenhaus ist nicht nur idealer Stauraum, sondern auch Zierde.
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Jan und Klaus züchten auch vom Aussterben bedrohte Tierarten, wie die Thüringer Waldziege (rechts). Das Lippegänse-Paar Lisl und Karl mit ihrem Nachwuchs (unten). GERETTET

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