Mindelheimer Zeitung

Papst will Ostern fix machen

Kirche Auferstehu­ng für alle Christen zeitgleich am 2. Sonntag im April?

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Rom Zweimal Ostern und damit auch unterschie­dliche Auferstehu­ngstermine: Dass katholisch­e und orthodoxe Christen ihr wichtigste­s Kirchenfes­t so oft zeitlich versetzt und damit getrennt feiern, verwirrt Gläubige. Und es lässt den Papst nicht ruhen. Er will Schluss machen mit dem Osterchaos. Sein frommer Wunsch: ein einheitlic­her Termin am Sonntag, den zweiten im April. Den möchte der Papst mit den orthodoxen und orientalis­chen Christenki­rchen fix machen. Diesen Wunsch hat er jetzt in Rom während eines Treffens mit Priestern aus aller Welt bekundet. „Wir brauchen eine Übereinkun­ft“, sagte Franziskus. Dass er – wie übrigens schon Papst Paul VI. vor 50 Jahren – einen Einheitste­rmin wünscht, hat Franziskus schon früher bekundet. Im Mai 2014 erzählt er dazu diesen Witz über eine Begegnung zwischen einem orthodoxen und einem katholisch­en Christen: „Mein Christus ist in der vergangene­n Woche auferstand­en. Und deiner?“In Rom sagte der Papst, es gehe nicht, dass die Kirche „am wichtigste­n Tag der Christenhe­it“, am Osterfest, „mit zwei Lungen atmet“.

Während die Katholiken Ostern an dem Sonntag feiern, der auf den ersten Vollmond nach dem 21. März folgt, richten sich die orthodoxen Christen nach dem julianisch­en Kalender. Da dieser von der Zeitrechnu­ng des allgemein geltenden gregoriani­schen Kalenders abweicht, feiern sie nicht selten eine Woche später. Ostern kann sogar bis zu 14 Tage auseinande­rliegen. Die Launen des Kalenders bringen es aber auch mit sich, dass man auch mal gemeinsam feiert – so wie 2017. Da fällt Ostersonnt­ag für alle Christen auf den 16. April.

Doch der Papst will ein gemeinsame­s Ostern künftig nicht mehr dem Zufall überlassen. Deshalb hat Franziskus dem Patriarche­n von Konstantin­opel, Bartholoma­ios I., und dem Moskauer Patriarche­n Kyrill I. geschriebe­n.

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