So sind die Bayern halt W
er auf den Komoren noch nicht wusste, wie er sich das bayerische Volk vorzustellen hat, konnte vor einer Woche diese Wissenslücke schließen. Die männliche Ausgabe trägt permanent Lederhosen. Ein prächtiger Gamsbart turnt – wenn der Bayer nickt oder seinen Kopf schüttelt – wie ein Wackeldackel auf dessen Behütung. Das weibliche Pendant zeigt sich im Dirndl. Gemeinsam knabbern sie an Brühwürsten, die aus Kalbfleisch, Schweinerückenspeck, gegartem Kalbskopffleisch, Eischnee und Kochsalz hergestellt werden. Und kurz nach Sonnenaufgang steht das sich ewig füllende Weißbierglas bereits auf dem Biertisch – ein bayerisches Frühstück halt.
Bilder, die wir in der Woche eins nach G 7 vermissen. Deshalb sind wir der Staatsregierung dankbar dafür, dass sie den Gipfel genutzt und alles zusammengepackt hat, um der Welt Bayern zu erklären. Trachten bei der Ankunft der Staatsgäste in München, Trachten beim Frühstück mit Angela & Barack in Krün, Trachten beim Abflug des USPräsidenten in München.
Vor der Gangway noch Handshake mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, dem eigentlichen Star des Gipfels. Herrmann ist die personifizierte Sicherheitsgarantie im Freistaat. Er erwägt nun, einer immer lauter werdenden Bitte aus dem Werdenfelser Land nachzukommen. Rund um Garmisch-Partenkirchen wird gefordert, alle eingesetzten Polizisten wieder zurückzuholen. So werde das vertraute Bild wieder hergestellt. Das Kabinett prüft. Nach einer dreijährigen Pilotphase könnte der „Werdenfelser Weg“bayernweit eingeführt werden.