Mechanische Schlaganfallbehandlung mittels Thrombektomie
Ist das Blutgerinnsel (Thrombus), das einen Schlaganfall im Gehirn verursacht hat, zu groß, reicht die intravenöse Gabe gerinnselauflösender Medikamente nicht mehr aus, um den Blutfluss durch die blockierte Ader wiederherzustellen (Rekanalisation). Also versuchte man, solch großen Gerinnseln mittels Katheter den Garaus zu machen – zunächst, indem man die Medikamente über den Katheter direkt an den Thrombus injizierte. Neue Kathetersysteme dagegen bergen den Thrombus und saugen ihn ab. Während die erste Generation dieser Bergekatheter laut Deutscher Schlaganfall-Gesellschaft unbefriedigende Ergebnisse erbrachte, können die modernen sogenannten „Stent Retriever“-Systeme den Blutfluss erfolgreich wiederherstellen. Sie entfalten direkt im Gerinnsel ein Maschen- drahtröhrchen, in dem sich das Gerinnsel verfängt. Maschendraht und Thrombus werden ins Katheterinnere gezogen und dann mit dem Zurückziehen des Katheters schonend aus dem Körper entfernt. Für etwa fünf Prozent aller Schlaganfall-Patienten, so heißt es, kommt die Behandlung in Frage – Patienten, die von einem sehr schweren Schlaganfall betroffen sind. (shs)