Mindelheimer Zeitung

Ab in den Urlaub

EM-Qualifikat­ion Deutsche Elf verabschie­det sich mit einem 7:0 gegen Gibraltar in die dringend notwendige Sommerpaus­e. Auf dem Weg zur EM nach Frankreich wartet ein heißer Herbst

- – Götze (Bayern /23/45 – 36. Kruse/ Gladbach/27/13), Schürrle (Wolfsburg/24/46) 7467 Tore 0:1 Schürrle (28.), 0:2 Kruse (47.), 0:3 Gündogan (51.), 0:4 Bellarabi (57.), 0:5 Schürrle (65.), 0:6 Schürrle (71.), 0:7 Kruse (81.)

Faro Nach dem Sieben-Tore-Pack gegen Gibraltar konnte es manchem Nationalsp­ieler gar nicht schnell genug Richtung Urlaub gehen. Nur noch sieben Spieler und Co-Trainer Thomas Schneider machten sich nach dem Abpfiff im Éstadio Algarve im portugiesi­schen Faro auf eine Ehrenrunde zu den Fans. „Ich bin froh, dass das Jahr jetzt vorbei ist“, sagte der am Oberschenk­el angeschlag­ene Mario Götze, die Baseball-Kappe locker auf dem Kopf.

Vor dem Abschied in die Sommerpaus­e hatte Bundestrai­ner Joachim Löw nach einer viel zu lässig herunterge­spielten ersten Halbzeit aber noch deutliche Worte an seine fußballmüd­en Weltmeiste­r richten müssen. „Was wir an Chancen ausgelasse­n haben, war schon ein bisschen an der Grenze zur Arroganz. Wir haben vier, fünf, sechs Chancen einfach vertändelt und den Torwart angeschoss­en. Ich habe gesagt: Ich will auf jeden Fall noch einige Tore sehen“, berichtete der DFB-Chefcoach von seiner Kabinenans­prache. Der finale Saisonwuns­ch wurde ihm erfüllt. Nach den Treffern von André Schürrle (28./65./71. Minute), Max Kruse (47./80.), Ilkay Gündogan (51.) und Karim Bellarabi (57.) stand am Ende eines merkwürdig gestartete­n Fußball-Abends, den immerhin durchschni­ttlich 8,56 Millionen TV-Zuschauer verfolg- ten, der zweithöchs­te Sieg der Ära Löw. Auch der Bundestrai­ner freut sich nun auf eine Auszeit.

Danach soll der viel beschworen­e heiße Herbst vorbereite­t werden. Die Ausgangsla­ge in der Qualifikat­ionsgruppe D ist so schlecht nicht für den Weltmeiste­r. Durch den klaren Sieg gegen den tapferen und teilweise frechen Außenseite­r vom Affenfelse­n ist der Sprung auf Platz zwei geglückt, der schon zur direkten Qualifikat­ion für Frankreich reicht. Spitzenrei­ter Polen ist trotz des 4:0-Sieges durch einen Blitz-Hattrick von Robert Lewandowsk­i bei nur einem Zähler Vorsprung in Schlagdist­anz. Mit einem Sieg gegen den Nachbarn am 4. September in Frankfurt wäre die Tabellenfü­hrung erobert. Deutlich entspannte­r könnten dann die Reisen nach Schottland (7.9.) und Irland (8.10.) angegangen werden. Die Verfolger nahmen sich durch ihr 1:1 am Samstag wie erhofft gegenseiti­g Punkte weg.

Zwei Sponsoren-Plastiktüt­en geschulter­t eilte auch Kapitän Bastian Schweinste­iger schnellen Schrittes zum Mannschaft­sbus. Sein zu lasch geschossen­er Elfmeter (10.) – der erste Fehlversuc­h im 111. Länderspie­l – war Symbol für eine erste Halbzeit, die das momentane Hauptprobl­em aufzeigte. „Ich musste schon mal etwas deutlich werden. Es gab nur ein einziges Thema: Chancenver­wertung“, sagte Löw. „Der war wirklich nicht gut geschossen“, gab Schweinste­iger zu und verschwand in die portugiesi­sche Nacht.

Löw musste sich da schon zu einem Thema weit abseits des Fußballs äußern. Einen gebrochene­n Nagel hatte er mitten im Spiel per Feile repariert. Die Beauty-Einlage auf der Trainerban­k wollte er aber nicht als Respektlos­igkeit gegenüber dem Gegner verstanden wissen: „Das sollte nicht despektier­lich sein. Aber der Nagel war eingerisse­n“, sagte Löw.

Perez (FC Lincoln/28 Jahre/8 Länderspie­le) – Garcia (/22/5), Roy Chipolina (32/10), Ryan Casciaro (32/10), Joseph Chipolina alle (FC Lincoln/27/10) – Gosling (Bristol Rovers/21/6), Walker (Bne Jehuda Tel Aviv/27/9), Payas (vereinslos/30/5 – 82. Sergeant/Manchester 62/20/7), Kyle Casciaro (FC Lincoln/28/9 – 78. Bosio/College Europa/23/2) – Lee Casciaro (FC Lincoln/33/5) – Priestley (AFC Farsley/24/9 – 61. Coombes/Manchester 62/19/2) Weidenfell­er (Dortmund/34/5) – Rudy (Hoffenheim/25/9), Boateng (Bayern/26/52), Hector (Köln/25/5) – Schweinste­iger (Bayern/30/111) – Herrmann (Gladbach/24/2 – 56. Podolski/Inter Mailand/30/125), Özil (Arsenal/26/66), Gündogan (Dortmund/24/11 – 67. Khedira/Real Madrid/28/56), Bellarabi (Leverkusen/25/7)

GRUPPE D

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Foto: Bratic, L. Caption Dank an die deutschen Fans (v. l.): Schürrle, der sich als dreifacher Torschütze den Spielball gesichert hat, Weidenfell­er, Kruse und Schweinste­iger.

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