Außenseiter wird Superstar
Metallicas Frontmann James Hetfield hatte es in der Schule schwer
Als er nach dem gut zweistündigen Auftritt am 31. Mai von der Bühne des Rockavaria-Festivals stieg, wirkte der alternde Megastar des Heavy Metal glücklich über den tosenden Applaus, aber entspannt. Für James Hetfield, Co-Gründer, Rhythmusgitarrist und Sänger der stilprägenden Band Metallica, war es kein besonderer Auftritt. Denn vor einer Menge von zehntausenden Zuschauern spielt der US-Amerikaner dutzende Male im Jahr.
Der heute 51-jährige Sohn eines Truckers und einer Sängerin hat deutsche und irische Vorfahren. Seine Eltern waren zutiefst religiös, sodass er und seine drei Geschwister an keinerlei Veranstaltungen des Schullebens außerhalb des Unterrichts teilnehmen durften. Bald hatte der junge James in seiner Schule, der Downey High School in Los Angeles, damit den Ruf eines Außenseiters weg. Seine Begeisterung für Hard-Rock und Heavy Metal sowie die damit einhergehende Kleidung wie zerfranste Jeans und nietenbesetzte Lederjacken verstärkten den Außenseiterstatus noch. In einem Interview erklärte Hetfield später, seine Mitschüler hätten ihn wie einen Aussätzigen behandelt, einen „Freak“. So nutzte Hetfield die Mittagspausen meistens nicht, um mit seinen Mitschülern zu plaudern, sondern um mit seinem Freund Ron McGovney Musik zu machen und Songs zu schreiben. Mit McGovney gründete er zunächst mehrere Coverbands, die meist sehr kurzlebig waren. Bis im April 1981 der Schlagzeuger Lars Ulrich mit einer Zeitungsannonce nach Musikern für eine Band suchte, auf welche sich Hetfield meldete und Metallica gegründet wurde.
Heute gilt Metallica als eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten, mit weit über 100 Millionen verkauften Alben und tausenden absolvierten Liveauftritten. Das frühere Außenseitertum hat sich für Hetfield ausgezahlt.