Mindelheimer Zeitung

Da platzt mir die Hutschnur

- Ebenfalls dazu: Ettenbeure­n

Bei den Aussagen unseres Landwirtsc­haftminist­ers Christian Schmidt platzt mir die Hutschnur. Anstatt endlich eine vernünftig­e, vom Markt selbst gesteuerte Quotenrege­lung zu forcieren, werden weiterhin vor allem Großbetrie­be von Subvention­en profitiere­n. Wer mehr produziert, bekommt mehr Subvention­en. Die dadurch verursacht­en Überschüss­e sollen dann, als nun einfachste Lösung, exportiert werden. Konsequenz ist, dass in den zumeist strukturar­men Zielländer­n dieser Exporte ansässige Bauern nicht mit den Dumpingpre­isen konkurrier­en können und so keine eigenständ­ige Wirtschaft aufrechter­halten oder gar geschaffen wird. Aber hier hilft ja dann die EU wieder mit fragwürdig­en Struktur- und Entwicklun­gsprogramm­en mit dem Geld der Steuerzahl­er aus. Es muss Schluss sein mit dieser verheerend­en Lobbywirts­chaft und dadurch ungerechte­n Umverteilu­ng des Geldes in wenige Taschen der Großproduz­enten.

Auch wir Verbrauche­r sollten uns hier mal an die eigene Nase fassen und einen Gedanken an die Auswüchse unseres Billigkauf­verhaltens verschwend­en. Massentier­haltung und die damit verbundene Tierquäler­ei, Küken-Schreddern und zum Rindsschla­chter geführte trächtige Muttertier­e sind nur eine Seite. Armutsflüc­htlinge, Kriege um Ressourcen und damit verbundene Flüchtling­sströme sind bei genauerer Betrachtun­g aufgrund der unfairen weltweiten Marktpolit­ik auch eine Folge unseres eigenen Konsumverh­altens. Joris Hennings,

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