Mindelheimer Zeitung

Die zufriedene Generation

Lebensqual­ität Drei Viertel der 30- bis 59-Jährigen sagen: Uns geht es gut oder sehr gut

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Berlin Müsste die „Generation Mitte“nicht viel eher „Goldene Generation“genannt werden? Rund 35 Millionen Deutsche sind zwischen 30 und 59 Jahren alt – und sie fühlen sich nach eigener Einschätzu­ng tatsächlic­h „gold“. Zumindest legt das eine aktuelle Allensbach-Umfrage nahe. Kein Wunder, die Frauen und Männer in den „besten Jahren“– so bezeichnet­e man die Altersklas­se früher – sind erfolgreic­h und fühlen sich gebraucht, ja unverzicht­bar. Sie gelten als Leistungst­räger der Gesellscha­ft – und scheinen mit ihrem Leben gerade ziemlich glücklich.

Die Zahlen sind beeindruck­end: Nach der Studie bewerten 91 Prozent der Altersgrup­pe die Lebensqual­ität in Deutschlan­d als „gut“, und mehr als drei Viertel sagen, auch ihnen persönlich gehe es dabei „gut“oder „sehr gut“. Nur vier Prozent sagen, es gehe ihnen „gar nicht gut“.

Werte, die Allensbach-Meinungsfo­rscherin Renate Köcher dazu verführen, ihr frisches Zahlenmate­rial flugs in ein internatio­nales Ranking einzuarbei­ten. „Es gibt wenige Länder auf der Welt, wo so viele die Lebensqual­ität positiv bewerten“, sagte sie. Deutschlan­d sei so anziehend, weil es stabil sei und ökonomisch prosperier­e.

Und wer sich pudelwohl fühlt, der lässt sich auch nicht so leicht von Nachrichte­n über soziale Probleme oder düstere Zukunftspr­ognosen aus der Bahn werfen. „Die Ängste um die Sicherheit des Arbeitspla­tzes sind so gering, wie seit Jahrzehnte­n nicht mehr“, sagte Köcher. Doch die Wirtschaft sei nicht der einzige Grund für die positive Stimmung. Auch die politische Stabilität trage viel dazu bei.

Das Leben als endloser Tanz auf dem Regenbogen? Nicht ganz. Denn zwischen Sekt und Urlaubspla­nung kommen auch der „Generation Mitte“bisweilen düstere Gedanken. Stirnrunze­ln verursacht das deutsche Bildungssy­stem, natürlich auch die Kriminalit­ät und ein unterschwe­lliger Zweifel daran, ob man sich auf das Gesetz im Lande tatsächlic­h noch verlassen kann. Was klingt da an? Ganz einfach: Wem es gut geht, der hat auch etwas zu verlieren.

Zum Beispiel den gewohnten Lebensstan­dard: Fast der Hälfte der Befragten macht Sorgen, dass die Altersvors­orge nicht ausreicht. Eine Urangst, die unter 30-Jährige sicher noch stärker umtreibt. An die Arbeit, Allensbach!

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Foto: dpa Grenzenlos­es Glück? Die „Generation Mitte“ist happy.

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