Mindelheimer Zeitung

Italien kontrollie­rt Grenze am Brenner

Europa Auf Bitten von Deutschlan­d sollen Flüchtling­e abgefangen werden

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Rom/München Die Flüchtling­skrise bringt immer mehr Länder in Europa dazu, ihre Grenzkontr­ollen zu verschärfe­n. Italien hat sich auf Bitten Deutschlan­ds bereit erklärt, vorübergeh­end die Kontrollen am Brenner an der Grenze zu Österreich wieder einzuführe­n. Die Provinzbeh­örde Bozen erklärte, die italienisc­he Regierung habe umgehend auf eine entspreche­nde Anfrage aus Deutschlan­d reagiert.

Die Kontrollen am Brennerpas­s könnten genau wie beim G-7-Gipfel Anfang Juni in Bayern als „vorübergeh­ende Maßnahme“eingeführt werden, um Bayern bei der Bewältigun­g der aktuellen Flüchtling­ssituation zu unterstütz­en. Bayern habe angesichts der Rekordzahl an Flüchtling­en um logistisch­e Hilfe gebeten. Die Provinz werde mit Zustimmung der italienisc­hen Regierung für einige Tage 300 bis 400 Flüchtling­e aufnehmen, um Bayern zu ermögliche­n, sich auf die Zuwan- derung einzustell­en. Die Migranten würden auf Turnhallen verteilt.

Am Münchner Hauptbahnh­of kamen gestern kaum noch Flüchtling­e aus Ungarn an, nachdem am Budapester Ostbahnhof die Polizei Reisende ohne gültiges EU-Visum wieder an der Weiterreis­e hindert. Vor dem Bahnhof harrten bis zu 3000 Flüchtling­e mit Zugtickets aus. In Griechenla­nd zählten die Behörden binnen 24 Stunden knapp 4000 neue Bootsflüch­tlinge.

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