Lego staunt Klötzchen
Spielwaren Der Konzern sieht sich einer enormen Nachfrage ausgesetzt. Eine neue Fabrik in China geht zur rechten Zeit in Betrieb. Die Manager denken schon über Produkte ohne Plastik nach
Billund Der Spielzeugriese Lego hängt mit seinen Bauklötzchen weiter die Konkurrenz ab. Lego-Chef Jørgen Vig Knudstorp nannte das Ergebnis am Mittwoch „höchst zufriedenstellend“. Über die spürbaren Zuwächse zeigte selbst er sich erstaunt. Im ersten Halbjahr 2015 gab es 300 verschiedene Lego-Sets. Gute Verkaufszahlen bescherten den Dänen vor allem Klassiker wie Lego City, Creator oder Technic.
Auch die neue Fantasy-Reihe Lego Elves ist gut gestartet. „Mit dem Erscheinen des Star-WarsFilms Ende des Jahres erwarten wir, dass auch die Star-Wars-Linie in der Weihnachtszeit anzieht“, sagte Lego-Finanzchef John Goodwin.
Die dänische Presse hatte zuvor spekuliert, ob Lego angesichts des Umsatzwachstums mit der Produktion für die Weihnachts-Feiertage hinterherkommt. „Die positive Entwicklung hat unser System ein bisschen strapaziert“, sagte Goodwin. „Aber wir tun unser Bestes, um sicherzustellen, dass alle Kinder und Eltern unsere Produkte bekommen können.“
Der wachsenden Nachfrage will der Spielzeug-Hersteller zudem mit einer neuen Fabrik in China gerecht werden. Die Anlage, in der mehr als 600 Mitarbeiter angestellt sein sollen, will Lego Ende des Jahres in Betrieb nehmen. Insgesamt arbeiten für die Lego-Gruppe über 15 000 Menschen. Etwa 100 von ihnen sollen längerfristig daran forschen, ob Lego-Steine in Zukunft aus nach- haltigeren Materialien als Plastik hergestellt werden könnten. Dafür will das Unternehmen ein Forschungszentrum im Heimatland Dänemark bauen.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verdiente das Unternehmen knapp 3,6 Milliarden dänische Kronen (rund 476 Millionen Euro) und steuert damit auf einen neuen Jahresrekord zu. 2014 hatten im ersten Halbjahr rund 2,7 Milliarden Kronen unter dem Strich gestanden. Auch beim Umsatz legten die Dänen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um den erstaunlichen Wert von knapp 11,5 auf 14,1 Milliarden Kronen (rund 1,9 Milliarden Euro) zu. Um im Kampf um die Kindergunst mit iPads und Co. mithalten zu können, bringen die Dänen im Herbst Lego Dimensions auf den Markt. Damit können Kinder erst aus Lego-Steinen ein Spielzeug bauen und es dann mit einem Lesegerät in eine Computerspiel-Umgebung einscannen.