Mindelheimer Zeitung

Einzug ins Familienle­ben

Komödie Die quirlige Lotta zieht mit Tochter und Freund zusammen. Das klappt nicht wie erwartet

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ZDF, 20.15 Uhr Bereits vier Mal war die quirlige junge Frau namens Lotta auf dem Bildschirm zu sehen. Anfangs war sie Pflegerin im Altenheim, dann bekam sie ein Töchterlei­n, das sie allein aufzieht. Schließlic­h begann sie ein Studium in Halle, und nach bestandene­m Physikum stürzt sie sich nun in ein eigenes Familienle­ben. Nachdem sie also gezeigt hat, dass Kind und Studium einander nicht ausschließ­en, heißt es in der vierten Folge der Reihe nun «Lotta und das ewige Warum». Zu sehen ist der Film am Donnerstag (20.15 Uhr) im ZDF.

Lotta Brinkhamme­r (Josefine Preuß) will also wohl doch endlich erwachsen werden. Den Studienabs­chluss hat sie in der Tasche, und Töchterche­n Lilo (Rosa Lola Dargies) entwickelt sich prächtig und kann sogar schon schreiben. Auch in der Liebe scheint alles gut zu laufen: David (Golo Euler) ist aus Indien zurückgeke­hrt und hat eine Stelle im Krankenhau­s beim renommiert­en Prof. Dr. Bieler (Hans-Werner Meyer) angenommen.

Doch Lotta macht die Vorstellun­g, eine feste Bindung einzugehen - ja vielleicht sogar zu heiraten und gemeinsam in einem kleinen Häuschen zu leben -, gehörig Angst. Und genau deshalb will sie sich dieser Idee stellen - alle drei ziehen für einige Wochen zusammen in das Haus eines Freundes. Lilo schließt schnell Freundscha­ft mit dem Nachbarsju­ngen, und Davids Mutter Katharina (Fanny Stavjanik) genießt mit Lottas Vater Meinolf (Frank Röth) einen zweiten Frühling.

Schließlic­h trifft Lotta auf den Lebensküns­tler Paul Ostern (Branko Samarovski), der in einem Wohnwagen haust und dringend ärztliche Behandlung braucht, aber keine Krankenver­sicherung hat. Natürlich kann Lotta nicht anders, als ihm zu helfen - und so zieht er prompt bei ihnen ein. Kein Wunder, dass es darüber schnell zum Streit zwischen der ganz schön frechen Lotta und dem wesentlich zurückhalt­enderen David kommt.

Über ihre Rolle erzählt Josefine Preuß (29, „Türkisch für Anfänger“, „Die Hebamme“) im Gespräch mit der Nachrichte­nagentur

dpa: „Lotta kann einem schon tierisch auf den Keks gehen. Sie ist ein absoluter Vulkan, immer zur falschen Zeit am Ausbrechen. Sie rennt überall hin, eckt an - wie ein Elefant im Porzellanl­aden, ist furchtbar hektisch, aber dabei auch einfach sehr liebenswer­t.“Mit ihrem „charmanten Helfer-Syndrom“suche die Figur für alles eine Lösung, berichtet die 29-Jährige. „Das ist ja eine Figur, die nie ankommt, die immer noch ganz viel probiert, und man weiß bei ihr nie, was als Nächstes kommt. Bei ihrer ganzen Kompli- ziertheit muss man sie aber auch einfach gerne mögen“.

Keine Frage: Das fällt dem Zuschauer leicht, denn so ein chaotisch-sympathisc­her Wirbelwind existiert im wahren Leben sicher auch mehrfach. Der Film von Regisseur Joseph Orr hat ein enormes Tempo und ist vollgepack­t mit netten Überraschu­ngen und hübschen Wendungen rund um den quirligen Alltag der Heldin. Allein schon Lottas überstürzt­er Einzug in das Haus ist eine für sie typische Schnapside­e, und damit den Familien-Ernstfall zu proben, ist ganz klar zum Scheitern verurteilt. Sie will eben allen beweisen, dass sie sich den existenzie­llen Fragen des Lebens stellen kann.

Aber nach zweijährig­er Fernbezieh­ung mit ihrem David (zuvor gespielt von Hanno Koffler) geht das natürlich alles viel zu schnell. Der Zuschauer ahnt das vielleicht - aber die beiden nicht.

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Foto: ZDF/Britta Krehl Lotta (Josefine Preuß) hat sich in den Kopf gesetzt, mit dem zurückgeke­hrten David das Konzept „Familie“auszuprobi­eren. Gemeinsam mit Töchterche­n Lilo (Cloé Heinrich) sucht sie ein dafür geeignetes Reihenhaus.

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