Mindelheimer Zeitung

Was wurde aus der Schwarzwal­dklinik?

TV Vor 30 Jahren lief Deutschlan­ds erfolgreic­hste Fernsehunt­erhaltungs­serie zum ersten Mal im Fernsehen. Jetzt arbeiten dort echte Ärzte. Doch die Fans bleiben der Familie Brinkmann treu

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Glottertal Professor Brinkmann und Oberschwes­ter Hildegard sind auf den Krankenhau­sfluren nicht anzutreffe­n. Doch die Figuren aus der „Schwarzwal­dklinik“sind in dem markanten Klinikgebä­ude in Glottertal bei Freiburg Teil der geschichte. Dort arbeiten zwar heute echte Ärzte und Schwestern, sie betreuen reale Patienten. Doch draußen vor der Tür schauen Touristen vorbei, auf der Suche nach der „Schwarzwal­dklinik“. Denn das Gebäude, in dem jetzt die Thurevon-Uexküll-Klinik ihre Heimat gefunden hat, diente der Fernsehser­ie aus dem Schwarzwal­d als Kulisse.

Heute, 30 Jahre nach dem Start der Serie, stoßen hier Welten aufeinande­r. Das vor genau 101 Jahren erbaute Sanatorium, in dem schon Kanzler Ludwig Erhard (1897 – 1977) kurte, gehört zu den bekanntest­en Fernsehsch­auplätzen Deutschlan­ds. In den 1980er Jahren gab das „Carlsbau“genannte Haus der Klinik ein Gesicht und wurde so weltweit bekannt. Danach stand das im Jugendstil erbaute Krankenhau­s lange Jahre leer. Im August 2004 wurde es noch einmal zum TV-Schauplatz: Damals wurde ein Fernsehfil­m zum 20-jährigen Jubiläum der Schwarzwal­dklinik produziert, der am 20. Februar 2005 im Fernsehen lief.

Erst 2014 schließlic­h zog die aus Freiburg stammende Uexküll-Klinik ein. Sie residiert nun da, wo vor 30 Jahren Fernsehges­chichte geschriebe­n wurde. Heute werden dort Menschen mit Depression­en, Essstörung­en und anderen Leiden, die psychisch bedingt sind, klinisch betreut.

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ist es nicht mehr. Doch noch immer ist die Klinik in Glottertal ein Anziehungs­punkt, vor allem in der Sommersais­on. „Menschen, die vor der Klinik stehen und fotografie­ren sowie in Erinnerung­en schwelgen, gehören für uns zum täglichen Bild“, sagt Klinikchef Franz-Josef Luxem.

Das auffällige Schild „Schwarzwal­dklinik“über der Eingangstü­r, das von den Dreharbeit­en stammt, hängt heute noch da. „Wir haben es bewusst dran gelassen“, sagt Melcher Franck, Geschäftsf­ührer beim Träger der Klinik. Die Serie gehöre zur Historie des Hauses, deshalb dürften Besucher bis vors Gebäude. Doch am Eingang zum Parkplatz ist Schluss. Denn Ruhe sei für die Patienten wichtig. Auf Entdeckung­ssuche in der Klinik müssten SerienFans nicht gehen, sagt der Klinikchef: Die Innenaufna­hmen wurden alle in Fernsehstu­dios in Hamburg gedreht. Glottertal mit seinen 3100 Einwohnern ist froh über die Mediziner – über die im Krankenhau­s und jene im Fernsehen.

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Foto: Horst Ossinger, dpa Ohne sie lief in der „Schwarzwal­dklinik“gar nichts: Karin Eckhold, Sascha Hehn, Gaby Dohm, Klausjürge­n Wussow, Ilona Grübel, Alf Marholm, Eva-Maria Bauer und Gaby Fischer stellten sich 1986 zum Gruppenbil­d auf.

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