Mindelheimer Zeitung

Im Schatten des Königs

- VON ANDREAS KORNES ako@augsburger-allgemeine.de

Basketball in Zeiten des Fußballs. Keine gute Idee. Da mag noch so guter (Rand-)Sport geboten werden, die Liveübertr­agung eines Drittligas­piels hat doch die höhere Einschaltq­uote. Das kann man gut finden – oder nicht. Daran ändern wird sich so schnell nichts. Das haben offenbar auch die Terminplan­er der Basketball-EM-Vorrunde in Berlin erkannt und gehen dem Problem Fußball elegant aus dem Weg. Wenn Löws Nationalki­cker am Montag auf Schottland treffen, legen die Basketball­er einfach einen Ruhetag ein. Es ist der einzige.

Fünf Spiele in sechs Tagen sind ein sportliche­s Programm. Für die deutschen Basketball­er geht es dabei um viel. Zuvorderst natürlich um sportliche Meriten. In der stark besetzten Gruppe wird es allerdings schon reichlich schwer, überhaupt das Achtelfina­le im französisc­hen Lille zu erreichen. Zwei Mannschaft­en müssen die Deutschen dafür hinter sich lassen. Spanien und Serbien dürften den Gruppensie­g unter sich ausmachen, dahinter wird es spannend.

Bei allem Hype um den prominente­n Rückkehrer Dirk Nowitzki wird es für das Team von Bundestrai­ner Chris Fleming darauf ankommen, möglichst geschlosse­n aufzutrete­n. Mit Dennis Schröder zieht zwar ein hochtalent­ierter Spielmache­r die Fäden, ansonsten aber hängt viel vom Einsatzwil­len der Mannschaft ab. Entscheide­nd könnte der Heimvortei­l sein. Alle fünf Spiele der deutschen Mannschaft sind seit Wochen ausverkauf­t. Die Basketball-Begeisteru­ng in Berlin ist groß. Besonders Tickets für das Spiel gegen die Türkei waren begehrt. Gut möglich, dass der Heimvortei­l in diesem Duell nicht ganz so ausgeprägt ist. Im Fernsehen bieten ARD und

ZDF dem Basketball die größtmögli­che Bühne und die Chance, aus dem Schatten des Fußballs zu treten – zumindest kurzfristi­g. Am Wochenende wird wieder Fußball gespielt, auch in der Dritten Liga.

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