Polen reisen gelassen an
DFB-Auswahl ist kein Angstgegner mehr
Warschau Es wird ein Spiel gegen den Weltmeister – aber Polens Nationalcoach Adam Nawalka demonstriert vor dem Abflug nach Frankfurt Gelassenheit. „Die Stimmung ist gut, die Tabellenposition optimal. Wir gehen mit großem Optimismus. Diese Zuversicht wird nicht nur durch Platz eins in der Qualifikationsgruppe mit einem Punkt Vorsprung vor den Deutschen beflügelt, sondern vor allem durch das „Wunder an der Weichsel“beim Hinspiel im vergangenen Oktober. Im Warschauer Nationalstadion gelang den Polen erstmals der Sieg gegen die deutsche Mannschaft. Seit 1933 war ein Unentschieden das beste Ergebnis gewesen. Der Angstgegner, der ewige Sieger. Nach dem 2:0 gilt das nicht mehr. Der polnische Mannschaftskapitän und Bayern-Stürmer Robert Lewandowski warnt inzwischen davor, das deutsche Team zu unterschätzen. „Ich lebe dort und sehe, wie niemand auch nur den Gedanken zulässt, sie könnten im kommenden Jahr bei der EM fehlen“, betont er. Kamil Grosicki, Mittelfeldspieler von Stade Rennes, sagt: „Wir haben die Fans an gute Spiele gewöhnt – und das wollen wir beibehalten.“Grosicki sieht zudem eine Achillesferse beim Gegner: „Als Team haben die Deutschen Probleme.“Mangelndes Teamplay – das galt bisher als großes Problem der Polen. Die meisten Spieler des Nationalteams sind als Legionäre bei ausländischen Klubs unter Vertrag, bei vergangenen Meisterschaften scheiterten sie wiederholt am Zusammenspiel als Team.