Befreiender Jubel
Tennis Andrea Petkovic zeigt in New York mentale Stärke. Nach dem hart erkämpften Sieg gratuliert ihr ein Altstar. Philipp Kohlschreiber hofft auf einen großen Auftritt
New York Den Zuspruch von Boris Becker hatte sich Andrea Petkovic redlich verdient. Als sie dem dreimaligen Wimbledonsieger und Trainer des Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic am Rande der US Open in New York begegnete, gratulierte Becker ihr zur mentalen Härte beim 3:6, 6:4, 7:5-Erfolg gegen die Französin Caroline Garcia. Nach Angelique Kerber und Mona Barthel sowie Petkovic schaffte es auch noch Sabine Lisicki in die zweite Runde. Die Berlinerin hatte es beim 6:1, 6:4 über die Weißrussin Alexandra Sasnowitsch aber vergleichsweise leicht.
Während von den zehn gestarteten deutschen Damen noch ein Quartett dabei ist, blieb von den anfangs sieben deutschen Herren nur Philipp Kohlschreiber nach seinem Fünfsatzsieg über Alexander Zverev übrig.
Petkovic musste sich ähnlich mühen wie Kohlschreiber, tankte aber Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe gegen die Russin Jelena Wesnina. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, kann sie Becker um Rat fragen. „Ich vertraue ihm irgendwie. Er gibt mir immer eine ehrliche Antwort“, berichtete die Darmstädterin.
Nach ihrem Drittrunden-Aus bei den French Open hatte sich Becker beim Essen zur geknickten Petkovic gesetzt, sie bedankte sich später per E-Mail. Seitdem durfte sie sich den einen oder anderen Tipp holen, einen regelmäßigen Kontakt oder gar eine feste Beratertätigkeit gibt es nicht, man ist sich eher freundschaftlich verbunden.
Auf Kohlschreiber würde bei einem Zweitrunden-Sieg über den Tschechen Lukas Rosol wohl Roger Federer warten – eine zusätzliche Motivation. „Ein Match gegen Federer wäre toll“, sagte Kohlschreiber, der nach wenig verheißungsvollen Trainingsleistungen „doppelt happy“über seinen Sieg gegen Zve- rev war. Der 18-jährige Hamburger empfahl sich trotz der Niederlage nachdrücklich für die Davis-CupRelegation in der Dominikanischen Republik Mitte September.
Glanzlos und nur mit viel Mühe überstand Turnierfavoritin Serena Williams ihr Zweitrunden-Spiel. Gegen die Niederländerin Kiki Bertens stand Williams knapp vor dem Verlust des ersten Satzes, setzte sich am Ende aber doch mit 7:6 (7:5), 6:3 durch.
Der letzte Auftritt von Mardy Fish
Für den Amerikaner Mardy Fish endete mit dem Zweitrunden-Aus gegen den Spanier Feliciano Lopez die Tennis-Karriere. Fish schlug bei einer 5:4-Führung im vierten Satz zwar zum Sieg auf, verlor aber noch 6:2, 3:6, 6:1, 5:7, 3:6 und litt am Ende unter Krämpfen. Fish war 2011 Weltranglisten-Siebter gewesen, musste später aber wegen Herzrhythmusstörungen pausieren. Der 33-Jährige berichtete offen über Panikattacken und wurde nach seinem letzten Match von den Fans gefeiert. Er hatte zuvor seinen Abschied nach diesen US Open angekündigt.