AKTuelle Exponate in den Kunstwerken
Kultur Jahresausstellung des Kunstvereins wird heute eröffnet
Bad Wörishofen Es war schelmische Absicht des Kunstvereins, dass bei der Wahl des Themas „AKTuell“für die diesjährige Jahresausstellung die ersten drei Buchstaben groß geschrieben sind. Die Kunstschaffenden wurden damit aufgefordert, sowohl zeitgenössische Darstellungen mit Bezügen zur realen Zeit, als auch Erotisches einzureichen. Dem sind 138 Künstlerinnen und Künstler nachgekommen und haben an die 500 Exponate der kritischen Jury vorgelegt.
Ein Anreiz ist natürlich auch die Vergabe von zwei Preisen: Den Preis der Stadt Bad Wörishofen mit 500 Euro und den Preis des Kunstvereins Bad Wörishofen mit 1000 Euro welche an der Vernissage am Donnerstag, 3. September, um 19 Uhr verliehen werden. „Es ist ein Rekord den der Kunstverein diesmal zu verzeichnen hat“, sagt Vorsitzende Claudia May, „hätten wir noch mehr Platz, wären noch mehr Einreichungen zum Zuge gekommen“.
Das Ergebnis ist eine augenüberfüllende Vielfalt von attraktiven Kunstwerken. Es entstand eine ungewöhnlich schöne kontrastreiche Mischung von Bezügen zur realen Zeit und Ausflüge in emotionale Traumwelten.
Die fünfköpfige Jury, Kulturrefe- rentin Sibylle Dörner, BBK-Vorsitzender Gerhard Menger, Galerist Franz Epple, Maler Karl Heinz Klos und die Vorsitzende des Kunstvereins Claudia May hatte es nicht leicht aus der Angebotsfülle auszuwählen. In einer Sitzung mit vielen Diskussionen wurden dann 58 Künstler mit 80 Werken einjuriert.
Unterschiedlichste Perspektiven der künstlerischen Sichtweisen
Humorvolle und ironische Malereien in Öl und Acryl, rätselhafte Zeichnungen in Tusche, Kohle, Kreide und Graphit, überraschende Installationen mit Materialien wie Blei, Filz, Leder, Draht, Plastik und Folien, sogar Klebeband, sind zu sehen. Skulpturen aus Stahl und Glas, bunte Keramik, Pappelholz, Gips und Bronze geben der Ausstellung ihre besondere Faszination. Figuren aus Wachs bringen den Besucher zum Staunen. Die Fotografie, schon lange ein fester Bestandteil von Kunstausstellungen, hat auch hier sowohl in schwarzweiß als auch in Farbe ihren Stellenwert.
Aber auch hochaktuelle Themen haben die Künstler aufgegriffen. Winfried Hamer aus Siegsdorf brachte ein 1,60 Meter großes „Flüchtlingscamp“auf eine Wandtafel. Und der Fotograf Franz Weikmann aus Bad Wörishofen bannte eine düstere Landschaft „Am Ende der Welt“mit apokalyptischer Weltuntergangsstimmung aufs Fotopapier. Ein Mahnmal für Umweltbelastung zeigt Gabi Dräger aus München mit ihrer Installation aus Einkaufstüten. Eine eigene Vorstellung hat Gerhard Rehberg aus Bad Wörishofen mit seinem Ölbild „Straße am Park BW“. Im digitalen Zeitalter werden bewusst moderne Techniken parallel zu klassischer Arbeitsweise verwendet.
„Die Ausstellung ist ein Angebot der Künstler den Betrachter mit in das Verstehen des Kunstwerkes einzubeziehen“, meint Ausstellungsleiterin Isolde Egger, „lassen sie sich auf die dargebotene fantasievolle Kunst ein und versuchen sie die Aktualität der ausgestellten Werke nachzuempfinden.“
Und dass die Ausstellungsräume in den „Kunstwerken“an der Kemptenerstr. 3 bequem erreicht werden können, fährt während der Öffnung das Kurbähnle, die grüne Linie, eine Haltestelle an den daneben liegenden Stadtwerken an.
Die Ausstellung ist von 4. bis 20. September jeweils Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Vernissage mit Preisverleihung findet heute am Donnerstag, 3. September, um 19 Uhr statt.