Mindelheimer Zeitung

Welche Rolle spielt Bürgermeis­ter Winter?

- HIER HABEN SIE DAS WORT Anneliese Oelrich, Mindelheim

Zum MZ Bericht vom 26. Januar: „Min delheim lindert die Wohnungsno­t“: „Ein großes dichtes Baugebiet mit über 120 Wohnungen, zehn Einfamilie­nhäusern und Doppelhaus­hälften wird beim Lautenwirt­sgäßchen entwickelt und die Freizeitmö­glichkeite­n vieler Kinder werden dadurch erheblich begrenzt. So ist es. Hoffentlic­h haben die Verantwort­lichen der Stadt wirklich alle Konsequenz­en bedacht, zum Beispiel das Verkehrsau­fkommen, und sind nicht nachher klüger. Eigentlich haben frühere Stadtplane­r dieses Gebiet als Gemeinbeda­rfsfläche ausgewiese­n, als Fläche für die Bürger.

Was ich aber jetzt nicht verstehen kann, ist die Form der Vermarktun­g des Geländes. Die Grundstück­e, das wissen die Mindelheim­er, gehören dem Heilig-Kreuz-Kloster. Die beiden Schwestern, die noch in Mindelheim sind, sind aber nicht die Personen, die Flächen verkaufen wollen, sondern es ist inzwischen eine Stiftung, die man gegründet hat, weil das Kloster mangels Schwestern­nachwuchs nicht mehr weiter bestehen kann. Bürgermeis­ter Winter ist Mitglied dieser Stiftung. Gleichzeit­ig ist er aber auch Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Wohnungsge­nossenscha­ft, die einen großen Teil der Grundstück­sflächen zur Errichtung der vierstöcki­gen Wohnblocks bekommen soll. Weiter nimmt Winter im Stadtrat an der Abstimmung teil, obwohl die Frage gestellt werden darf, ob er als Betroffene­r sich nicht enthalten müsste. Und keiner im Stadtrat fragt nach? Da kann man schon den Eindruck von Hand-in-Hand-Geschäften bekommen. Es stellt sich die Frage, wem der Bürgermeis­ter eigentlich verpflicht­et ist: der Stiftung Heilig Kreuz, der Wohnungsge­nossenscha­ft oder doch dem Bürger, der ihn gewählt hat.“

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