Schwierige Ermittlungen nach Schlägerei
Polizeireport Sechs Polizisten müssen Streit unter Asylbewerbern schlichten
Türkheim Ein Streit unter Asylbewerbern rief am vergangenen Freitagabend gleich drei Polizeistreifen auf den Plan: Die sechs Beamten hatten alle Hände voll zu tun, um eine weitere Eskalation der handgreiflichen Auseinandersetzung zu verhindern. Eine Beleidigung war offenbar Auslöser für die Prügelei, in die vier Asylbewerber im Alter von 19 bis 23 Jahren verwickelt waren. (MZ berichtete). Alle vier Männer wurden dabei leicht verletzt. Zudem wurde Inventar der Unterkunft beschädigt.
Als Haupttäter hat die Polizei einen 20-Jährigen ausgemacht, der erheblich angetrunken war. Die Nationalität dieses Mannes muss jetzt erst genau geklärt werden, als Geburtsland habe er Syrien angegeben. Der Mann ging auf seine Kontrahenten mit einer abgebrochenen Bierflasche los, was ihm vermutlich eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung einbringt. Eine abgebrochene Bierflasche werten die Ermittler in solchen Fällen als „Waffe im nichttechnischen Sinn“.
Am Ort des Geschehens hielten sich auch Personen auf, die nicht in der Unterkunft wohnen. Dabei handelte es sich um die deutsche Freundin des Haupttäters und weitere Freunde, so die Polizei. Sie wurden aus dem Gebäude verwiesen.
Die Polizei Bad Wörishofen hat jetzt die weiteren Ermittlungen übernommen – kein leichtes Unterfangen, wie ein Polizeisprecher deutlich macht: Zunächst müssen die Aussagen von Dolmetschern übersetzt werden. Schon jetzt sei klar, dass sich die Beteiligten gegenseitig beschuldigen, den Streit angezettelt zu haben.