Auf dem Fußballplatz hat es „gefunkt“
Eiserne Hochzeit Ingeborg und Heribert Stork sind seit 60 Jahren verheiratet
Türkheim Beim Fußballspiel traf ihn aus heiterem Himmel die Liebe seines Lebens. Heribert Stork war auch nicht zu übersehen, stand er doch im Tor der Reservemannschaft des SV Salamander, dessen Mitglied er noch heute ist. Und er hielt jeden Schuss des TSV Stetten, der gegnerischen Mannschaft an jenem Sonntag, die Ingeborg vergeblich anfeuerte.
Sie war mit ihrer Familie kurz zuvor von Stetten an die Wertach umgezogen, was sie nicht hinderte, sportlich weiter mit ihrem Heimatverein zu sympathisieren. Heribert, der Ingeborgs Bruder durch Zufall kannte, fragte diesen nach dem Spiel, wer denn die glühende Verehrerin der Stettener sei. So lernten sich die beiden 1954 kennen.
Ingeborgs Bruder war es später dann allerdings, der für eine Verschiebung des geplanten Hochzeitstermins sorgte, weil er die vorgeschriebene Volljährigkeit für Trauzeugen von damals 21 Jahren noch nicht erreicht hatte. Glücklicherweise fehlten nur wenige Wochen bis zu seinem Geburtstag, so dass am 1. Februar 1957 die Hochzeitsglocken läuten konnten.
In den vergangenen 60 Jahren bis zum Eisernen Hochzeitstag ist auch im Leben der Storks viel passiert. Geprägt waren diese Jahrzehnte ins- durch familiären Zusammenhalt, Harmonie und nicht wenig Arbeit. Heribert erlernte den Beruf des Bäckers und arbeitete einige Jahre in der Türkheimer Bäckerei Hölzle, bevor er einen Wechsel vollzog und eine Stelle beim Salamander-Werk annahm. Doch auch hier hielt es ihn nicht auf Dauer.
Nach acht Jahren bewarb er sich erfolgreich auf ein behördliches Stellenangebot in München. Hier blieb er dreißig Jahre bis zum Ruhestand und fuhr tagtäglich mit dem Auto dorthin zur Arbeitsstelle – das bedeutete in jenen Jahren vor dem Bau der A96 allein drei Stunden Fahrzeit hin und zurück. Seine Frau Ingeborg war Mittelpunkt und gute Seele der inzwischen fünfköpfigen Familie. Nebenbei versorgte sie noch den Deutschen Wetterdienst mit akribisch aufgezeichneten Wetterdaten, eine Aufgabe die die Storks von Heriberts Onkel, dem damaligen Straßen- und Flussbaumeister in Türkheim, übernommen hatten.
Eine von Bundespräsident Johannes Rau unterzeichnete Verdiensturkunde an der Wohnzimmerwand erinnert an die jahrezehntelange ehbesondere renamtliche Tätigkeit. Zum Eisernen Hochzeitstag haben sich Ingeborg und Heribert vorgenommen, ausgiebig zu feiern.
Türkheims Bürgermeister Christian Kähler überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und des Landkreises. Zur Feier am Mittwochnachmittag waren auch die beiden Töchter gekommen. Ein Festgottesdienst in der Kapuzinerkirche und ein Zusammensein mit der gesamten Familie, zu der inzwischen vier Enkel und vier Urenkel gehören, standen am vergangenen Wochenende auf dem Programm.