Den größten Energiefressern auf der Spur
Statistik Stadtrat hat Volksschule und das Kurhaus im Blick. Alte Turnhalle wird Thema
Bad Wörishofen Die Grund- und Mittelschule hat im vergangenen Jahr unter den öffentlichen Gebäuden am meisten Gas verbraucht, weit vor Kurhaus und Rathaus. Dies und die Tatsache, dass der Wasserverbrauch im Kurhaus immer noch auffällig hoch ist, erregte im Stadtrat Aufmerksamkeit. Vor allem Grünen-Fraktionssprecherin Doris Hofer hakte in diesem Punkt nach. Im Stadtrat stellte Michael Kolar von den Stadtwerken den Energiebericht vor. Die wichtigsten öffentlichen Gebäude sind darin mit ihren Verbrauchswerten erfasst.
Baureferent Wilfried Schreiber (FW) sagte zum Thema Schule, dort solle man die Funktionsweise der Wärmetauscher in der Lüftungsanlage überprüfen. Er habe gehört, dass dadurch zu viel Wärme verloren gehe und die Heizanlage immer wieder nachheizen müsse. Josef Kunder (CSU) erinnerte daran, dass man die Lüftungsanlage im Zuge der Schulsanierung einbauen musste und ja eigentlich in gegenteiliger Effekt versprochen wurde. Seit der Dämmung des Gebäudes sind die Verbrauchswerte auch stark zurückgegangen. Schreiber bat um Prüfung.
Was denn mit der alten Turnhalle geschehen werde, wollte Thomas Vögele (FW) wissen. Die Halle hat bekanntlich Sanierungsbedarf, alte Fenster, keine Dämmung, dazu eine Heizanlage, die in die Jahre gekommen ist. Einen der beiden Heizkessel habe man bereits ausgetauscht, berichtete Kolar. Wolfgang Scholz vom Bauamt berichtete dem Rat, dass ansonsten derzeit keine Maßnahmen in Sachen Turnhalle geplant seien. Im Rahmen der Haushaltsberatungen könne man hier aber noch eingreifen.
Für das Kurhaus laufen die Planungen für eine energetische Sanierung, berichtete Kolar. Die beauftragte Firma sei bereits weit vorangekommen, nun gehe es im Bauamt um die Sichtung der Pläne.
Gesunken sind die Ölverbräuche im Sportheim und in der Eishalle. Beim Wasserverbrauch ist naturgemäß das Freibad einsame Spitze. Die öffentlichen Toiletten im Kurhaus sorgen nach Darstellung der Verwaltung dafür, dass dieses Gebäude weiterhin auf dem zweiten Platz in Sachen Wasserverbrauch rangiert, mit weitem Abstand folgen Eishalle und Grund- und Mittelschule. Für den Unterhalt der Straßenbeleuchtung hat die Stadt im vergangenen Jahr etwa 53 000 Euro ausgegeben, mehr als in den beiden Vorjahren. Vermehrte Kabelstörungen und die einmalige Aufnahme der kompletten Beleuchtung hätten zu diesen Mehrkosten geführt, so Kolar. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED läuft noch.
Insgesamt gesehen wird in Bad Wörishofen immer mehr regenerative Energie erzeugt. Das Wasserkraftwerk der Stadtwerke hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis in Sachen Stromerzeugung eingefahren: 8,6 Millionen Kilowattstunden Strom bedeuten den besten Wert der vergangenen zehn Jahre. Die Stromerzeugung aus Biomasse stieg wieder auf Rekordniveau von mehr als 10000 Megawattstunden. Auf den Dächern der Stadt sind mittlerweile mehr Fotovoltaikanlagen installiert als jemals zu vor, weit über 500 nämlich. Gemeinsam erzeugten sie im Vorjahr um die 9000 Megawattstunden Strom.