Eintauchen in die Welt der Fotografie von gestern
Ausstellung Wiedereröffnung des Süddeutschen Fotomuseums
Bad Wörishofen Bitte lächeln, den Auslöser klicken – und fertig ist das Foto auf dem Smartphone. So geht Fotografieren heute.
Die Dunkelkammer gehört im Zeitalter der Digitalisierung der Vergangenheit an. Wen wundert’s da, dass Liebhaber und Fotointeressierte sich gerne an eine Zeit erinnern, wo zum Fotografieren noch etwas mehr Hirnschmalz gebraucht wurde.
So dachte und denkt auch Stephan Hebel, Fotografenmeister aus Bad Wörishofen. Seit 39 Jahren sammelt der 52-Jährige leidenschaftlich Kameras, Geräte für bewegte Bilder oder auch Zubehör von sehr alten und aktuell bekannten Herstellern. Namen wie Mader, Isny (1889), Zeiss Ikon, Dresden (1926) oder Voigtländer, Braunschweig (1749) – übrigens laut Hebel der älteste Fotohersteller der Welt – sind Insidern der Szene noch bestens bekannt. Nach etwa zehn Jahren Pause öffnet nun das Süddeutsche Fotomuseum erneut seine Türen im Beethovenweg 1 in Bad Wörishofen.
Ursprünglich im Jahr 2002 gegründet, war das Museum damals in der St.-AnnaStraße beheimatet. In Glasvitrinen finden die meisten der etwa 1000 Exponate einen festen Platz. Insgesamt verfügt das Museum über eine Ausstellungsfläche von etwa 100 Quadratmetern. Die Sammlung repräsentiert eine breite, technische Entwicklung: von der Nassplatte über die Trockenplatte sowie Planfilm bis hin zur Pocketkassette und Digitalfotografie.
Hebel ist eine von wenigen Privatpersonen in Deutschland, die über eine nahezu vollständige LeicaSammlung verfügt.
Darunter befinden sich Modelle wie beispielsweise die Ur-Leica aus dem Jahr 1913 bis hin zur R 8 aus dem Jahr 2002.
Obwohl es sich bei den seltenen Exemplaren um Replikate handelt, wird dem Sammlerliebhaber das Herz höherschlagen, wenn er diese seltenen Ausstellungsstücke bewundern kann.
Ab sofort ist die Öffentlichkeit immer dienstags zu einem Besuch in der Zeit von 15 bis 20 Uhr eingeladen. Die Besichtigung ist kostenlos; eine Spende wird jedoch gerne entgegengenommen. Gruppen bis maximal 20 Personen können sich auch außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten telefonisch oder per E-Mail anmelden. Im Juni und September bleiben die Ausstellungsräume geschlossen.