In Italien
Bologna ist so ein typischer Fall. Da brettern immer alle auf der Autostrada vorbei, entweder linksherum auf der E35 Richtung Florenz und weiter bis nach Rom oder rechtsherum Richtung Meer – und ahnen nicht, was sie verpassen. Wie schade. Bologna ist so selbstverständlich schön, wie es eigentlich nur italienische Städte sein können. Natürlich muss man sich Bologna erlaufen, nur so findet man die beste Eisdiele der Welt, die Sorbetteria Castiglione in der Via Castiglione oder bleibt in einer engen Altstadtgasse in der Bar des spektakulären Feinkostgeschäftes Tamburini in der Via Caprarie hängen, wo die Schinken von der Ladendecke herabhängen. Bologna ist ein Schlaraffenland für Feinschmecker und Genussmenschen. Dreht sich mal wieder alles nur ums Essen? Aber natürlich! Schließlich ist Bologna genau dafür berühmt. La Grassa, die Fette, lautet der Spitzname der Stadt. Die Sauce Bolognese wurde hier erfunden, claro! Die üppige Mortadella aber auch.
Dass Bologna auch die älteste Universitätsstadt Europas ist, wird oft erst an zweiter Stelle genannt. Und natürlich erreicht man sie am besten zu Fuß durch eine der Arkaden, für die Bologna ebenfalls berühmt ist. 38 Kilometer ist das Netz der Bogengänge lang. Davon kann man sich am besten einen Überblick verschaffen, wenn man auf den Geschlechterturm Torre Asinelli steigt. In der Ferne sieht man die leicht gewellten Hügel der Emilia Romagna und auch die E 35, auf der alle an Bologna vorbeirasen.