Der König im Kursaal
Schach Mit dem Sieg des Großmeisters Alexandr Karpatschev geht das 33. Internationale Turnier von Bad Wörishofen zu Ende. Der heimliche Star ist aber ein Talent aus der Mongolei
Bad Wörishofen Mit einer spannenden Schlussrunde ging das große Chessorg-Schachfestival, das jetzt schon zum 33. Mal in Bad Wörishofen stattfand, zu Ende. Als Sieger ging der russische Großmeister Alexandr Karpatschev hervor, der am Ende als einziger Spieler bei den neun gespielten Runden auf 7,5 Punkte kam. Mit je sieben Punkten folgten ihm Misa Pap, Aloyzas Kveinys, Dieter Pirrot und Vorjahressieger Igor Naumkin auf den weiteren Plätzen.
Sieger Karpatchev hatte, wie er nach der Siegerehrung erklärte, keineswegs mit seinem Sieg gerechnet. Entsprechend zufrieden zeigte er sich und betonte, dass es ein qualitativ sehr hochwertiges und interessantes Turnier gewesen sei.
Beeindruckt von der gesamten Atmosphäre war auch Stephen Berry aus dem bekannten Wimbledon, dem Tennis-Mekka. Er hatte das Seniorenturnier gewonnen. Ebenfalls sieben Punkte erreichte Christoph Frick als Zweiter, und Matthias Kierzek landete auf dem dritten Platz.
Auch bei der 33. Auflage war das Internationale Turnier wieder hervorragend besetzt. Bei der Siegerehrung selbst, die diesmal auffallend gut besucht war, hob Jürgen Wempe, der langjährige Turnierleiter erneut den „tollen Spielsaal“und das schöne Ambiente für das Turnier hervor. Dies habe heuer immerhin 325 Teilnehmer angelockt. Dabei stehe für die Teilnehmer neben der fast schon familiären Atmosphäre, viele Spieler kennen sich inzwischen schon lange, der sportliche Effekt im Vordergrund. Kurdirektorin Petra Nocker vertrat bei der Siegerehrung die Stadt, überbrachte deren Grüße und betonte, dass es für die Stadt eine Ehre sei, dieses Turnier nun schon seit vielen Jahren hier ausrichten zu dürfen. Sie freue sich, dass es auch nächstes Jahr wieder hier stattfinden wird.
Dass die Siegerehrung so gut besucht war, hing sicher auch damit zusammen, dass es diesmal mehrere Untergruppierungen bei den Siegern gab. So gab es beim Hauptturnier neben dem A-Turnier auch einen Sieger beim B-Turnier für Spieler die im Ranking unter 2000 EloPunkten waren. Auch beim Senioren-Turnier der über 60-jährigen gab es neben der Hauptwertung verschiedene Zwischengruppen, was die Spannung erhöhte und zu mehr Preisübergaben führte. Marianne Hartlaub war mit 91 Jahren die älteste Teilnehmerin. Als großes Talent erwies sich der erst 13-jährige Baasansuren de Santis aus der Mongolei. Er kam im Hauptturnier immerhin auf den 15. Platz.
Erneut mit dabei war Heinrich Deubler. Er betreut schon seit 30 Jahren die Schachecke in der Wochenendausgabe der Augsburger Allgemeinen und nahm nach seiner Aussage etwa zum 25. Male teil. Mit seinem fünften Platz bei den Senioren war er sehr zufrieden. „Für mich ist das fast schon ein Pflichtturnier. Aber diesmal wäre sogar noch etwas mehr drin gewesen“, konstatierte er selbst am Ende zu seinem Ergebnis.