Ende einer Bilderbuch Saison
Eishockey Der ECDC Memmingen verliert die Halbfinal-Serie. Der ESV Kaufbeuren unterliegt derweil in Dresden
Kaufbeuren/Memmingen Den ersten „Matchball“im DEL2-Viertelfinale hat der ESV Kaufbeuren verpasst. In Dresden verloren die Allgäuer im dritten Spiel der Best-of-Seven-Serie erstmals und lassen die Eislöwen zum 1:2 verkürzen. Das BayernligaHalbfinale war dagegen Endstation für den ECDC Memmingen. Die Indians verloren das Heimspiel gegen den Oberligisten EHC Waldkraiburg mit 0:2 und verloren so die Best-of-Five-Serie mit 1:3.
DEL 2 Andreas Brockmann, Trainer des ESV Kaufbeuren, wollte am liebsten gar nicht mehr so viel sagen, nicht mehr viel denken und lieber schnell nach vorne schauen. „Es war nur ein Spiel, das wir heute verloren haben. Das haken wir nun schnell ab. Die Einstellung meiner Mannschaft war in Ordnung und jetzt bereiten wir uns auf Dienstag vor“, sagte Brockmann nach der 0:3-Niederlage vor knapp 3700 Zuschauern in Dresden. Die Eislöwen verkürzten in der DEL2-Viertelfinalserie somit auf 1:2.
Dabei gab es doch einiges zu analysieren, insbesondere im letzten Drittel. Da lagen die Joker zwar schon 0:2 hinten, aber hatten theoretisch noch alle Chancen, die Partie zu drehen. Das Leben schwer gemacht wurde ihnen aber von Schiedsrichter Elvis Melia, der seiner Linie vom Heimspiel am Freitag treu blieb. Er nahm immer wieder Schwung aus der Partie, diesmal durch das gleich dreimalige Bemühen des Videobeweises. Dabei schaute er sich die Bilder der Szenen, die zum 3:0 der Eislöwen führten, zu Recht an. Es stand die Frage im Raum, ob der Dresdner Grafenthin einen Schuss von Rinkinen mit seinem Stock abfälschte, der Schläger in diesem Moment aber zu hoch war. Nach minutenlangem Studium blieb Melia bei seiner ersten Entscheidung. Sekunden später landete der Puck auf der anderen Seite im Tor. Ein Abpraller von DresdenGoalie Nastiuk war ESVK-Angreifer Gracel in die Füße gesprungen und dann über die Linie gekullert. Da keine Kickbewegung des Fußes zu sehen war, hätte dieser Treffer gelten müssen, Melia verwehrte den Kaufbeuren aber das Tor und schaute sich kurz später noch einen Lattentreffer der Dresdner auf dem Bildschirm im Kabinengang an.
Als dann wieder durchgehend gespielt wurde, waren beide Mannschaften nicht mehr wirklich im Rhythmus, was Dresden aber egal sein konnte. „Wir haben heute alles probiert. Es war ein enges Spiel. Wir sind noch 2:1 in Front“, sagte Brockmann. Am Dienstag (19.30 Uhr) könnte der ESVK im eigenen Stadion einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen, wenn der dritte Sieg eingefahren wird. Oder Dresden gleicht mit dem zweiten Sieg die Serie aus. (wes)
Bayernliga Katerstimmung bei den Indians: Der ECDC Memmingen hat das Heimspiel gegen den EHC Waldkraiburg mit 0:2 verloren und damit die Best-of-Five-Serie im Halbfinale gegen den Oberligisten letztlich verloren. Vor rund 1550 Zuschauern fand damit die erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte mit dem Gewinn der Bayernliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die Oberliga ein Ende.
Aufgrund der Niederlage am Freitag waren die Memminger zum Siegen verdammt und starteten verhalten in die Partie, um jegliche Fehler zu vermeiden. Doch auch die Gäste aus Oberbayern standen sehr sicher und ließen nur wenige Chancen zu. Als sich die Möglichkeiten der Memminger häuften, war Löwen-Goalie Björn Linda zur Stelle und brachte die Indians-Offensive reihenweise zum Verzweifeln. So sahen die Zuschauer lange Zeit ein torloses Spiel am Hühnerberg, was sich erst in der 35. Minute ändern sollte: Lukas Wagner brachte die Gäste in Führung.
Als dann kurz nach Beginn des letzten Abschnitts das 0:2 für den EHC fiel, machten sich die ersten im Stadion wohl bereits mit dem Gedanken eines Ausscheidens vertraut, auch wenn die Memminger noch lange nicht aufgaben. Eine grandiose Torwartleistung Lindas, Pech im Abschluss und fehlende Kräfte verhinderten jedoch den Anschlusstreffer.