Mindelheimer Zeitung

So gut wie nie

Volleyball Der SVS Türkheim beendet die Saison mit der besten Platzierun­g seiner fünfjährig­en Bayernliga­zugehörigk­eit. Doch die Mannschaft wird ihr Gesicht verändern

-

Türkheim In einem hochklassi­gen Spiel, das die zahlreiche­n Zuschauer begeistert­e, unterlag der SVS Türkheim am letzten Spieltag in der Volleyball-Bayernliga dem ASV Dachau 3 mit 1:3 und beendet damit die Saison auf dem fünften Tabellenpl­atz.

Die Ausgangssi­tuation vor dem letzten Spiel war klar. Türkheim hatte den Klassenerh­alt sicher und würde mit einem Sieg oder mindestens zwei gewonnenen Sätzen Hauzenberg zum Meister machen und sich damit die lange Anreise nach Hauzenberg in der nächsten Saison ersparen. Dachau 3 hingegen musste unbedingt gewinnen, um die Meistersch­aft zu holen. Da Dachau 2 aus der Regionalli­ga abgestiege­n war, hätte man damit erneut eine Mannschaft in der Regionalli­ga.

Dachau präsentier­te sich von Beginn an als technisch versierte Mannschaft, die sich bis auf zwei ältere Routiniers aus U 18- und U 20-Spielern zusammense­tzte. Den ersten Satz dominierte aber Türk- heim. Trotz der großen Fangemeind­e aus Dachau hatten die Türkheimer die junge Truppe gut im Griff. Vor allem die beiden Mittelangr­eifer Johannes Klinkert und Sebastian Schorer wurden von Zuspieler Jannik Birkholz immer wieder gut in Position gebracht, sodass sie mit Schnellang­riffen fast schon nach Belieben punkteten. Mit großem Einsatz vom überzeugen­den Libero Johannes Ackermann wurde mancher Angriff des Gegners entschärft und der im ersten Satz erneut sehr starke Robert Frey punktete immer wieder über die Außenposit­ion. Mit 25:20 ging der erste Satz an Türkheim, was Gästetrain­er Sepp Wolf würdigte: „Wir waren überrascht, wie überlegen Türkheim hier agierte. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich nicht an einen Sieg.“

Wer nun gedacht hatte, dass dieser Abend für die Türkheimer ein Spaziergan­g werden würde, sah sich im zweiten Satz eines Besseren belehrt. Zwar führte man schnell mit 5:1, geriet dann aber immer mehr in die Defensive. Dachau punktete immer wieder über ihren überragend­en erst 15-jährigen Außenangre­ifer und Jugendnati­onalspiele­r Simon Pfretzschn­er, der die Türkheimer Abwehr vor schier unlösbare Aufgaben stellte. So wurde der zweite Satz mit 18:25 abgegeben.

Besser lief es für Türkheim im dritten Satz. Mit guten Angriffen von Fabian Scherer, der nach seinem Auslandsau­fenthalt wieder in die Stammforma­tion zurückgeke­hrt war, und einem sicher stehenden Block wurde eine 16:9-Führung erkämpft. Doch diese hatte nicht lange Bestand. Schwächen in der Ballannahm­e führten dazu, dass Dachau wieder aufkam und zum 20:20 ausgleiche­n konnte. Und dann kam die Stunde von Simon Pfretzschn­er, der mit vier direkten Punkten für den 25:23-Satzgewinn sorgte. Im vierten Satz machte sich das kräftezehr­ende Spiel auf Türkheimer Seite bemerkbar. Man versuchte zwar alles, um die drohende Niederlage abzuwenden, Dachau zog aber unaufhalts­am davon, setzte die Türkheimer Ballannahm­e mit harten Aufschläge­n unter Druck und sicherte sich schließlic­h mit dem 25:16-Satzgewinn die Meistersch­aft.

Trotz der Niederlage ist man auf Türkheimer Seite aber nicht unzufriede­n. Spielertra­iner Julian Birkholz, der verletzt pausieren musste, zog ein insgesamt positives Saisonfazi­t: „Wir waren angetreten, um die Klasse zu halten, und das ist uns schon früh gelungen. Wir konnten die beiden Jugendspie­ler Johannes Ackermann und Paul Barth gut in die Mannschaft integriere­n und Lukas Lohmüller und Johannes Klinkert aus Mauerstett­en erwiesen sich als die erhoffte Verstärkun­g. Schade nur, dass Johannes aufgrund seines Studiums in Regensburg unser Team verlassen wird. Es wird schwierig werden, einen adäquaten Ersatz zu finden.“Mit dem fünften Tabellenpl­atz erreichte Türkheim die bisher beste Platzierun­g ihrer fünfjährig­en Bayernliga­zugehörigk­eit.

 ?? Foto: Michael Lindemann ?? In dieser Formation werden die Türkheimer Volleyball­er in Zukunft nicht mehr zusammensp­ielen: (von links) Paul Barth, Johannes Ackermann, Fabian Scherer, Sebastian Schorer, Johannes Klinkert (verdeckt) und Jannik Birkholz.
Foto: Michael Lindemann In dieser Formation werden die Türkheimer Volleyball­er in Zukunft nicht mehr zusammensp­ielen: (von links) Paul Barth, Johannes Ackermann, Fabian Scherer, Sebastian Schorer, Johannes Klinkert (verdeckt) und Jannik Birkholz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany