Stadtwerke als Konzertbühne
Kultur Sigi Aldenhoff und seine Mitstreiter sorgen für volles Haus
Bad Wörishofen Die Stadtwerke Bad Wörishofen und die Kultur gehen eine gelungene Symbiose ein. Das erste Konzert dieses Jahres im Foyer der Stadtwerke lockte so viele Besucher an, dass auch der obere Gang bestuhlt und die Treppe als Sitzgelegenheit genutzt wurde. Für das Trio „Saitenweise“aus Pforzen war es ein Auftritt, den die Gäste mit sehr viel Applaus belohnten.
„Sänger, Wortjäger, Träumer und Spötter mit gleichgesinnter Gitarre und aufmüpfigem Banjo“, wie sich Sigi Aldenhoff selbst beschreibt, sein Sohn Christian, ebenfalls Gitarre, und Michael Förtsch, Kontrabass, begeisterten die Gäste. Sie brachten sie zum Schmunzeln und Träumen. Die selbst geschriebenen Gedichte, Geschichten und Kompositionen zeigten seine reichen Lebenserfahrungen auf. „Das Land erwacht“erzählte von der immensen Beobachtungsgabe des Autors am frühen Morgen, oder er träumte von einer besseren Welt ohne Hass. Er erzählte auch von der Zeit, als das Rauchen in den Gaststätten noch selbstverständlich war. Sein „Protestsong“, der „Nichtraucherblues“, wurde vom Überraschungsgast Hans Penzoldt aus Kempten an der Mundharmonika zu einem besonderen Höhepunkt.
Die Texte sind, so Althoff, „ernst, witzig, böse oder schräg“, doch sie sind auch zum Teil verträumt, immer nach dem Motto: „Meine Träume werden Lieder, wenn ich sie zu fassen krieg.“Nun, das sind für die Zuhörer Schmankerl mit Tiefgang. Seine Gedichte – ohne Musikbegleitung – trägt Sigi Aldenhoff nicht nur in einer geschliffenen Sprache in Poetry-Slam- und Rapper-Tempo vor. Es gibt auch die andere Seite: „Gib mir Hoffnung Deutschland! – Hoffnung, dass wir Menschen sind!“Spontaner heftiger Applaus für diese politisch anklingende „Saite“.
Für den Schluss hatte er noch ein besonderes Schmankerl: Gemeinsam mit der Kaufbeurer Flötistin sang er ein französisches Chanson, eine Hommage auf „Paris“. Ein Ohrenschmaus. Da darf das Publikum auf das nächste Konzert gespannt sein.