Technik im Job und ihre Folgen
IG Bau spricht über die Herausforderungen der Zukunft
Buchloe Ein Mindestlohn in der Gebäudereinigung von zehn Euro – auf diesen Abschluss ist Ulrike Laux vom Bundesvorstand der IG Bau stolz und das tat sie beim Bezirksverbandstag in Buchloe kund. Neben der Verbesserung bei den Löhnen war es vor allem die soziale Gerechtigkeit, die die Gewerkschaft eingefordert hat. So sollte die Rente nicht unter 50 Prozent des Einkommens abrutschen und die „sachgrundlosen“befristeten Arbeitsverträge sollten möglichst schnell durch feste Verträge ersetzt werden, sagte Laux. Kritisch sah die Bundesvorsitzende die zunehmende Digitalisierung in der Arbeitswelt: „Hier geht es nicht nur darum, dass die Technik Arbeitsplätze kosten kann, sondern auch die vorhandene Arbeit auf die verbleibenden Menschen verdichtet“, gab sie zu bedenken und mahnte an, die Entwicklung im Auge zu behalten und Chancen zu nutzen, „damit der Mensch weiter im Mittelpunkt steht“.
Doch nicht nur die Löhne stehen bei der IG Bau heuer im Fokus; auch der soziale Wohnungsbau wird als Kernthema der sozialen Gerechtigkeit gesehen. Als großen Erfolg sah Laux den Erhalt der Sozialkassen, die eine Zusatzversorgung, Urlaubsgeld und auch die Ausbildung unterstützen: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass diese traditionelle Errungenschaft nun gesichert ist, und daran waren wir nicht unbeteiligt.“Politisch setzte sie ein Zeichen gegen Rechtspopulisten, indem sie die demokratischen Werte verteidigte und zu Solidarität aufrief: „Hetze und Hass bringen keine Lösungen, das ist keine Basis für eine Gewerkschaftsarbeit.“Allerdings forderte sie von der Regierung ein neues Einwanderungsgesetz.
Politisch besorgt äußerte sich Silke Klos-Pöllinger vom Deutschen Gewerkschaftsbund, Region Schwaben: „Brexit, vielleicht Grexit und Populisten – da wird mir Angst, wie es nach der Bundestagswahl weiter geht.“Ein wesentlicher Punkt ihrer politischen Forderungen war jedoch eine geradlinige Rentenpolitik mit einem höheren Rentenniveau. Dem pflichtete auch Karl Bauer von der Regionalleitung der IG Bau Bayern bei: „Zwei Drittel der in Schwaben in Rente gegangenen Mitglieder bekommen nach ihrem Arbeitsleben weniger als 800 Euro im Monat.“
Einen Wechsel gab es bei der IG Bau: Der bisherige Stellvertreter Michael Jäger übernahm den Vorsitz des Bezirksvorstands von Hugo Herburger.