Ein musikalischer Spaziergang
Konzert Beim „Abend der Blasmusik“in Hasberg gibt es viel Abwechslung und viel Applaus
Hasberg Der Abend der Blasmusik in Hasberg wurde heuer zu einem Spaziergang durch Bayern, Österreich und Böhmen. Es war ein Abend mit Polkas, Walzer, Märschen. Der Name Alexander Pfluger ist vielen Freunden der Blasmusik ein Begriff. Der Kaufbeurer Komponist war vertreten mit: „Wir sind Egerländer Musikanten“, dem „Bergblüten Walzer“, „Sag nur einmal ja“, „Musikanten mit Herz“und „Carpe Diem“. Er zeigt sich hier als ein wahrer Nachfolger vom unerreichten Ernst Mosch.
Der in Weingarten geborene Komponist, Musiker und Heizungsbauer Norbert Gälle, wieder ein Bayer, obwohl er jetzt in Baden Württemberg lebt, hat zuerst Tenorhorn gelernt bis er 1989 mit seinem Bruder Anton die Schnerzachtaler Blasmusik gründete. Auch sein „Herzblut“nimmt den Musikfreund ebenso gefangen wie die „Zeit für uns“. So muss Blasmusik sein. Nach dem Herzblut kommt thematisch nicht weit entfernt „Von der Seele“vom Tiroler Komponisten, Arrangeur und Tubaspieler Rauch und ebenfalls aus der gleichen Richtung schloss Pflugers Stück „Musikanten mit Herz“den ersten Teil des Konzertes ab.
Mit Alexander Pflugers „Carpe Diem“– Nutze den Tag – wurde der zweite Teil begonnen und kam sofort zum Höhepunkt. Vom Vertreter des ASM Rudolf Jackel wurden langjährige treue Musikanten geehrt. Wolfgang Paul für 25 Jahre, Anton Lochbrunner und Norbert Gutser für 35 Jahre und Remigius Miller für 40 Jahre Treue zum Musikverein Hasberg.
Die vielen Gesangseinlagen vom „Blasmusikduo Manuela und Manfred“waren weitere Glanzlichter des Konzerts.
In seinem Stück „Wer seine Heimat liebt“lässt der Tiroler Mathias Rauch, die Zuhörer spüren, wie nahe Tiroler und bayerische Herzen beisammen schlagen.
Der Schwarzwälder Mathias Gro- nert zeigte mit seiner „Polka mit Herz“, dass man nicht nur in Prag und München Polka liebt.
Zum Höhepunkt des Abends wurde die „Finkensteiner Polka“von Holger Mück. Sie scheint fast die Hymne von Hasberg zu sein.
Ein Blaskonzert ohne böhmische Beiträge ist undenkbar. Der in Reichenberg – dort gab es bis zum Ersten Weltkrieg ein deutsches Stadttheater – geborene Karel Vacek fand seinen Weg zur Musik über die Prager Militärkapelle und eine Zirkuskapelle in Frankreich. Und obwohl er einst wesentlich zur Verbreitung des Jazz in der Tschechoslowakei beitrug, schlug sein Herz auch für die volkstümliche Musik, wie bei „Meine große Liebe“sehr deutlich wurde.
Der zweite Musiker aus Böhmen war Antonín Borovicka, der Töpfer auch Geiger und Tenorhornist war. Sein „Rosenblütenwalzer“erfreute die Gäste im Saal sehr. Zum leicht melancholischen Abschluss hieß es dann tröstlich „Es muss nicht für immer sein.“
Zum Schluss des Konzertes wurMathias de das Publikum gebeten, die drei schönsten Stücke auszuwählen. Verdient siegte die „Finkensteiner Polka“, die Moderator Daniel Strobel dann auch als Zugabe der Musikanten ankündigte. (xeno)
Die Gesangseinlagen waren Glanzlichter