Eilentscheidung für Freibad Erhalt
Investition Im Sonnenbüchl-Bad gehen die Unterhaltsmaßnahmen richtig ins Geld. Bürgermeister Paul Gruschka gibt rund 80 000 Euro frei, damit das Bad heuer wie geplant eröffnen kann
Bad Wörishofen Das städtische Freibad im Sonnenbüchl Bad Wörishofen ist weithin für seine Lage in einem prächtigen Park bekannt und beliebt. Allerdings ist das Bad auch über 50 Jahre alt und immer wieder fallen Kosten für die Instandhaltung an. Diesmal musste Bürgermeister Paul Gruschka mit einer Dringlichkeitsanordnung dafür sorgen, dass der Eröffnungstermin Mitte Mai nicht platzt. Eine Verzögerung wie im vergangenen Jahr will man heuer vermeiden. 2016 konnten die Schwimmer erst Anfang Juni ins Wasser, was für einigen Unmut gesorgt hatte. Heuer muss neues Filtergranulat in die Anlage eingebracht werden, allerdings sind die Materialien kurzfristig nicht verfügbar. Deshalb musste jetzt mit Vorlauf bestellt werden. Zudem sind Fliesenlegearbeiten nötig, die Maler müssen anrücken, Wertungs- und Inbetriebnahmearbeiten kommen hinzu.
Alle Aufträge mussten schnell vergeben werden, um die Termine halten zu können. Um den Stadtrat zu fragen, habe die Zeit nicht mehr gereicht, sagte Gruschka nun, als er die Entscheidung bekannt gab. Ohne die Dringlichkeitsanordnung würde „erheblicher Schaden für die Stadt entstehen“, sagt der Bürgermeister.
Die Arbeiten werden voraussichtlich 77500 Euro netto kosten. Die Stadt rechnet heuer mit Einnahmen im Freibad von etwa 90000 Euro. Diese Zahl ist im Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung verankert. Diskutiert wird im Hintertunlichst grund auch über die Einführung einer Drei-Bäder-Karte für die Freibäder in Bad Wörishofen, Türkheim und Mindelheim. Zuletzt waren die sehr unterschiedlichen Kosten für Jahreskarten in den drei Badeanstalten kritisiert worden. Hintergrund: Wer eine Jahreskarte in Bad Wörishofen erwirbt, kann damit auch in Türkheim und Mindelheim baden gehen. So wurde es einst vereinbart. Das ist bürgerfreundlich, hat aber einen Haken: Wer seine Jahreskarte allerdings zum Beispiel in Türkheim kauft, kommt wesentlich billiger davon, als wenn der in Bad Wörishofen kauft. Das liege daran, dass das Bad in Bad Wörishofen beheizt werde. Trotzdem gilt die Karte in der Kneippstadt. Dieses Missverhältnis, das die Grünen im vergangenen Jahr zum Thema machten, könnte eine Drei-Bäder-Karte mindern.
In Bad Wörishofen wurde darüber allerdings noch nicht öffentlich gesprochen. Bekannt wurden die Pläne nur, weil die Türkheimer hier schon in die Debatte eingestiegen sind.