Mit 163 Sachen auf der Landstraße unterwegs
Blitzmarathon Die Polizei in der Region hat gestern mehr als 300 Fahrer aufgehalten. Nicht immer war eine zu hohe Geschwindigkeit der Grund
Unterallgäu Eine positive Bilanz hat die Polizei in der Region nach dem 24 Stunden dauernden Blitzermarathon gezogen. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, zu dem neben dem Allgäu auch die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg gehören, waren insgesamt 173 Beamte an 113 Messstellen im Einsatz und überwachten 185 Stunden lang die Geschwindigkeit der Fahrzeuge.
Ein Drittel weniger als an normalen Tagen tappten in die stationären Radaranlagen, teilte das Präsidium gestern mit. Ob Blitzer oder Laserpistole: Insgesamt hat die Polizei in der Region fast 330 Verkehrsteilnehmer registriert, die schneller gefahren sind, als erlaubt war.
Negativer Spitzenreiter im Präsidiumsbereich war am Mittwochnachmittag ein 50-jähriger Autofahrer auf der Staatsstraße 2015 auf Höhe des Bad Wörishofer Ortsteils Schlingen. Statt der erlaubten 100 km/h fuhr der Mann auf dieser Strecke mit 163 Kilometern in der Stunde. Nach Abzug der Messtoleranz erwarten ihn nun ein Bußgeld von mindestens 240 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von mindestens einem Monat, teilt das Präsidium mit.
Sechs Beamte der Polizeiinspektion Bad Wörishofen waren für die Aktion im Einsatz und haben sechs Stunden lang gemessen. Die Mindelheimer Inspektion war mit fünf Polizisten an vier verschiedenen Messstellen beteiligt. Sieben Mal hielten sie Fahrer auf, die zu schnell unterwegs waren – alle im Verwarnungsbereich bis 55 Euro. Bußgelder wurden nicht verhängt. Auf der Kreisstraße MN 37 bei Erkheim hielten die Polizisten einen Fahrer auf, der mit Tempo 134 gemessen wurde – erlaubt waren 100. Am Mittwochabend fuhr ein weiterer Verkehrsteilnehmer auf der Staatsstraße 2011 in Ottobeuren 120 statt der erlaubten 70 km/h.
Raser waren nicht die einzigen, die der Polizei bei ihrer 24-Stunden-Aktion ins Netz gingen. Neben Tempoüberschreitungen stellten die Polizisten in der Region noch über 40 andere Verkehrsverstöße fest. Sieben Mal mussten Fahrer deshalb sogar ein Bußgeld zahlen, vor allem wegen der Handynutzung hinterm Steuer: Neben 60 Euro sowie den Auslagen und Gebühren, die daraufhin zu zahlen sind, gibt es für diesen Verstoß einen Punkt in Flensburg. 37 Fahrer mussten vor Ort ein Verwarnungsgeld bezahlen: Sie waren zum Beispiel nicht angeschnallt, hatten kein Warndreieck dabei oder es fehlten Führerschein und Fahrzeugschein.
In Marktoberdorf musste ein 31-Jähriger sein Auto an Ort und Stelle stehen lassen, weil er offensichtlich Drogen genommen hatte. Laut Polizei erwartet ihn nun ein Bußgeld in Höhe von mindestens 500 Euro, Punkte im Fahreignungsregister und ein Fahrverbot von mindestens einem Monat.
Die Polizei in der Region verbucht den Blitzmarathon als Erfolg: Es sei gelungen, das Thema Verkehrssicherheit ins Gedächtnis zu bringen. Schließlich sei zu hohe Geschwindigkeit nach wie vor eine der Hauptunfallursachen. Dass in diesem Jahr weniger Fahrer zu schnell unterwegs waren als 2016 lag laut Polizei mitunter an den schlechten Witterungsund Straßenverhältnissen durch Schnee- und Eisglätte. Beim Blitzermarathon vor einem Jahr wurden 618 Auto- oder Zweiradfahrer verwarnt oder sogar angezeigt.