Mindelheimer Zeitung

Grüner Strom – ja oder nein?

Energie Markträte wollen genaue Zahlen

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Pfaffenhau­sen Nicht nur Privatpers­onen, auch Kommunen haben Stromvertr­äge, die regelmäßig überprüft beziehungs­weise verlängert werden müssen. Pfaffenhau­sens Stromvertr­ag mit den Lechwerken (LEW), der 2017 abläuft, hat deshalb Marktrat Michael Ripke unter die Lupe genommen, der selbst Mitglied im Energietea­m ist. Seine Erkenntnis­se stellte er nun im Marktrat vor.

„Der Strompreis ist in letzter Zeit drastisch gesunken“, erklärte Ripke. „Erheblich billiger“sei beispielsw­eise der Einheitsta­rif der LEW für Kleinanlag­en. Strom für Straßenbel­euchtung koste nur noch 2,87 Cent pro Kilowattst­unde statt wie bisher 4,39 beziehungs­weise 3,51; und auch die Tarife für die großen Verbrauche­r Kläranlage und Schule seien günstiger als bislang. „Unterm Strich wird die Ware Strom billiger“, so Ripke. „Was sich erhöht, sind Netzgebühr­en wegen der enormen Investitio­nen.“Auf diese habe man aber keinen Einfluss.

Er plädierte für die maximal mögliche Laufzeit bis zum Jahr 2020 und sprach sich auch für eine Ergänzung mit einem „Naturtarif“aus, damit die Gemeinde künftig mehr „grünen Strom“bezieht und einen Sonnenbonu­s um die Mittagszei­t bekommt. Die LEW verlangt für Gewerbekun­den 0,2 Cent pro Kilowattst­unde Aufschlag auf den regulären Verbrauchs­preis.

„Was kostet uns das?“, wollte der Zweite Bürgermeis­ter und ehemalige Banker Hans Weigele wissen. Diese Frage konnte ihm Ripke nicht im Detail beantworte­n.

Die Markträte beschlosse­n also, einen Energielie­fervertrag mit der LEW über drei Jahre abzuschlie­ßen. Ob Pfaffenhau­sen künftig Ökostrom bezieht, wollen sie in einer der nächsten Sitzungen entscheide­n. Dazu soll durchgerec­hnet werden, mit welchen Mehrkosten dies genau verbunden ist.

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