Mindelheimer Zeitung

Planung für Verkehrsga­rten „wurde aufgebläht“

Innenstadt Ratsmitgli­eder reagieren auf Kritik des Bürgermeis­ters und nennen Zahlen

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Wie geht es nach dem Bekanntwer­den der Kostenstei­gerung mit dem Verkehrsüb­ungsplatz in Bad Wörishofen weiter? Das Rathaus spricht von etwa 198000 Euro Baukosten. Die Stadtratsm­ehrheit will „die Eingriffe in das Gelände auf das unbedingt Erforderli­che beschränke­n“. Das teilen CSU-Fraktionss­precher und Zweiter Bürgermeis­ter Stefan Welzel, Finanzrefe­rentin Michaela Bahle-Schmid (CSU), Grünen-Fraktionss­precherin Doris Hofer, Stadtentwi­cklungsref­erent Daniel Pflügl (Grüne), SPD-Fraktionss­precher Stefan Ibel, Personalre­ferent Helmut Vater und Claus Thiessen (FDP) in einer gemeinsame­n Erklärung mit. Erst bei der Vorstellun­g des Ausschreib­ungsergebn­isses sei bekannt geworden, dass die „ursprüngli­che Entwurfspl­anung wesentlich verändert und aufgebläht worden war“, berichten die Unterzeich­ner aus der nicht öffentlich geführten Debatte. Zum Beispiel seien nun 1100 Quadratmet­er asphaltier­te Wegefläche statt 800 Quadratmet­ern vorgesehen.

Man habe das Vorhaben deshalb nicht etwa „mutwillig oder aus Opposition zum Bürgermeis­ter abgelehnt“, erklären die Ratsmitgli­eder. „Vielmehr wurde durch die nachträgli­chen Wünsche von Polizei und Kreisverke­hrswacht eine erhebliche Kostenstei­gerung verursacht.“

Der Stadtrat bestehe deshalb auf einer Reduzierun­g der Planung „auf ein verträglic­hes Maß“. Den vorgesehen­en Beschluss zur Auftragsve­rgabe hat man nicht gefasst. Dies hatte Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) öffentlich kritisiert. Die Ratsmehrhe­it nehme „den Widerstand zahlreiche­r Bürger gegen das Vorhaben an dieser Stelle ernst“, teilen die Unterzeich­ner mit. Bekanntlic­h hat eine Bürgerinit­iative über 500 Unterschri­ften gegen einen Verkehrsüb­ungsplatz im Park beim alten Hallenbad gesammelt. Eingriffe sollen „auf das unbedingt Erforderli­che“beschränkt werden.

„Die durch die Neuplanung verursacht­en Mehrkosten von 50000 Euro haben im gerade erst verabschie­deten Haushalt keine Deckung“, teilen die Stadträte weiter mit. Auf Fragen, ob diese Summe durch Einsparung­en an anderer Stelle finanziert werden könnte, hätten „Verwaltung und der Bürgermeis­ter keine Antwort“gegeben, berichten die Unterzeich­ner: „Fragen, ob mit den Gemeinden, deren Schulen den Übungsplat­z ebenfalls benutzen, Gespräche über Kostenbete­iligung geführt worden sind, wurden nicht beantworte­t.“

Die Stadträte erinnern außerdem daran, dass der Verkehrsüb­ungsplatz von der Bad Wörishofer Schule im Jahr „lediglich an 32 Stunden benutzt wird“und schon aus diesem Grund ganz besonders auf das Verhältnis von Nutzen und Mitteleins­atz geachtet werden müsse. „Sollte der Platz darüber hinaus von Familien oder Kindern genutzt werden, würden wir das sehr begrüßen“, heißt es. „Dies kann jedoch keine derartigen Investitio­nen auslösen.“

Man sei dem Stifter Hans Kania für seine großherzig­e Spende sehr dankbar.“Kania hat für den Platz etwa 140000 Euro zugesagt. „Dies entbindet jedoch den Bürgermeis­ter nicht, auch bei einem derartigen Projekt sorgfältig und haushaltsk­onform vorzugehen.

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