Ni hao, hallo DFB!
Reinhard Grindel, seines Zeichens Präsident des Deutschen Fußball Bundes, ist ein Mann mit Visionen. Als solcher hat er eine Entscheidung durchgewunken, deren historische Tragweite nur Kleingeister nicht nachvollziehen können. In der kommenden Saison wird die U20-Nationalmannschaft Chinas in der Regionalliga Südwest antreten. Es geht um die Weiterentwicklung von Chinas fußballerischer Zukunft, die sich im Stahlbad von Stadtallendorf oder Völklingen den Schliff für Olympia 2020 abholen will. Na gut: Um ein bisschen Geld geht es auch. 15 000 Euro kassiert jeder Klub dafür, dass er gegen Chinas U20 zweimal ran darf. Tolle Sache!
Der chinesische Einstieg kann aber nur der Anfang sein. In allen Bereichen muss nun umgedacht werden: Wo ist noch Platz für ein weiteres Team, das dafür auch Eintritt zahlen würde? Wenn der Bayerische Fußballverband jetzt nicht die Zeichen der Zeit erkannt hat, ist ihm nicht zu helfen. Denn auch in der Regionalliga Bayern treten bislang nur 19 Teams an. Wie wäre es mit der U20 aus Jordanien? Landsmann und 1860-Investor Hasan Ismaik könnte behilflich sein.
Ein anderer Regionalligist zeigte gestern, dass er weiß, was die Stunde geschlagen hat. Rot-Weiß Essen bat dem DFB gestern darum, ab Sommer 2018 in der Bundesliga auflaufen zu dürfen – zur Not auch außer Konkurrenz. Im Gegenzug würden die Essener einmal die Woche gegen die chinesische Altherren-Nationalmannschaft antreten. Bislang hat der DFB auf diese offizielle Anfrage noch nicht geantwortet.
Doch auch die Betriebsmannschaft unserer Sportredaktion sollte eine realistische Chance haben, bei den nächsten Kleinfeldturnieren einen Titel einzuheimsen. Deswegen überlegen wir intensiv, das Startrecht für die Weltmeisterschaft in Russland zu beantragen – zusammen mit einer Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf dann 80 Teams. Als Gegenleistung würden wir mit der chinesischen U20 jeden Donnerstag einen geselligen Kneipenabend veranstalten.
Verehrte Fifa, wir bitten um eine ernsthafte und zügige Antwort.