Mindelheimer Zeitung

Stadt kommt Nachbarn entgegen

Bau Bürgermeis­ter Winter bemüht sich, den Konflikt um die Bebauung der Wiese am Lautenwirt­sgässchen zu entschärfe­n

- VON JOHANN STOLL

Mindelheim Auf der Bürgervers­ammlung im Januar 2017 mochte Mindelheim­s Bürgermeis­ter noch nicht so recht mit der Sache herausrück­en. Was an den Plänen dran sei, die Wiese am Lautenwirt­sgässchen zu bebauen, hatte ein Anlieger gefragt. Stephan Winter vertröstet­e auf die Stadtratss­itzung, die am 23. Januar stattfand. Dort werde dann berichtet. Zu diesem Zeitpunkt waren Pläne, wie das Areal bebaut werden soll, bereits seit Monaten auf der Internetse­ite der Augsburger Firma Real Estate Solutions GmbH eingestell­t gewesen.

Vor dem Stadtrat präsentier­te der Münchner Architekt Rudolf Reiser dann ausgearbei­tete Pläne, die sehr jenen der Augsburger Beratungsf­irma Real Estate ähnelten, die im Auftrag der Kirche arbeitet. Der Grund gehört laut Bürgermeis­ter Stephan Winter nach wie vor dem Kloster Heilig Kreuz. Im Stadtrat Ende Januar war von zwei Einzelhäus­ern, sieben Doppelhäus­ern, drei Reihenhäus­ern und 120 Wohnungen die Rede, die zwischen dem Hohen Weg und dem Förderzent­rum gebaut werden sollen. Auch der Kindergart­en St. Stephan soll dort neu gebaut werden. Das Gelände ist 5,65 Hektar groß. Mit 19 gegen drei Stimmen hatte der Stadtrat damals zugestimmt.

Inzwischen konnten die Anlieger ihre Einwendung­en vorbringen. Diese wurden laut Bürgermeis­ter alle aufgearbei­tet. Kurz vor Pfingsten hatte die Stadt die Anlieger zu einer Aussprache eingeladen. Auf diesem Termin sei versucht worden, möglichst viele der Einwendung­en der Nachbarn zu berücksich­tigen. Dabei sei es zum Beispiel um die Höhe der Gebäude gegangen.

Mit den Nachbarn sei ein gutes Einvernehm­en erzielt worden. Zwei, drei Nachbarn allerdings lehnten die Bebauung grundsätzl­ich ab. Darauf mochte die Stadt nicht eingehen. Winter betonte, dass die Stadt die Anliegen der Anwohner sehr ernst nehme und diese, wo berechtigt, auch berücksich­tigen wolle. „Ich wünsche mir, dass es zu einem verträglic­hen Miteinande­r kommt“. Auf der letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e Ende Juli sollen die Einwendung­en dem Stadtrat vorgelegt werden. Winter hofft, dass die Stadträte die Einigung mittragen werden.

Wie geht es dann weiter? Der Bebauungsp­lan muss noch einmal vier Wochen lang öffentlich ausgelegt werden. Das geschieht vermutlich im August und September. Da kann es noch einmal zu Einwendung­en kommen, sodass es frühestens im Spätherbst zu einem Baubeginn kommen kann, vermutet Winter. Wer das Projekt im Auftrag der Kirche dann verwirklic­hen wird, sei der Stadt nicht bekannt.

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