Zwei in einem: Für wen sich ein duales Studium eignet
Hohes Maß an Motivation und Engagement gefordert
Das duale Studium ist gefragt wie nie. Doch Vorsicht: Das Modell erfordert von den Studierenden über mehrere Jahre viel Einsatz – und die Bereitschaft, auf einen Großteil der Freizeit zu verzichten. Ein duales Studium ist für beide Seiten ein Gewinn – für das Unternehmen, das bedarfsgerecht hochqualifizierte Fachkräfte ausbildet und sie frühzeitig an sich bindet, aber auch für die jungen Leute selbst. „Die Abiturienten schätzen neben der Praxisnähe vor allem, dass sie während des Studiums schon Geld verdienen“, erklärt Silvia Hofmann vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Wie stark die Wirtschaft an hochspezialisierten Fachkräften interessiert ist, zeigt sich unter anderem auch daran, dass sich die Zahl der dualen Studiengänge von rund 500 im Jahr 2004 bis heute mehr als verdreifacht hat. Aber: Duales Studium ist nicht gleich duales Studium. Die von Fachhochschulen, Universitäten und Berufsakademien angebotenen Konzepte sind unterschiedlich. „Eines muss aber klar sein: Das duale Studium erfordert ein hohes Maß an Motivation und Engagement“, betont Julia Flasdick vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin. Schließlich gilt es, Studium und Ausbildung innerhalb weniger Jahre parallel zu absolvieren.
Rechtzeitig für freie Plätze bewerben
Interessenten wenden sich oftmals direkt an ein Unternehmen – und erst wenn dort der Bewerbungsprozess erfolgreich war, meldet man sich bei der Hochschule oder Berufsakademie an. Doch auch der umgekehrte Weg ist oftmals möglich. „Einige Unternehmen beginnen bereits ein Jahr vor der Einstellung mit der Suche nach geeigneten Kandidaten“, erläutert Flasdick. Wer also direkt nach dem Schulabschluss studieren will, sollte zu Beginn des letzten Schuljahres die Augen offen halten. Aber längst nicht jeder Interessent hat Chancen. Die Unternehmen suchen sich die Kandidaten sorgfältig aus, schließlich investieren sie viel Geld. Nach einer BIBB-Untersuchung bewerben sich im Schnitt 33 junge Leute auf einen dualen Studienplatz.