Parkplätze für die Pendler
Stadtentwicklung Mindelheim will östlich des Bahnhofs ein Parkdeck möglich machen. Auch Radfahrer sollen endlich eigene Stellflächen erhalten
Wichtige Entscheidung für die Zukunft des Bahnhofes
Mindelheim Das Bahnhofsareal in Mindelheim ist Stiefkind der Stadtentwicklung. Das Gebäude selbst macht einen vernachlässigten Eindruck, Fahrradabstellplätze gibt es kaum und auch die Sauberkeit lässt zu wünschen übrig. Jetzt will die Stadt das Gebiet aufwerten. Neben eigenen Fahrradstellplätzen soll es einen P+R-Parkplatz für Pendler geben. Dazu will die Stadt ein Sondergebiet Parken östlich der Bahnunterführung schaffen.
Konkret stellt die Stadt einen neuen Bebauungsplan für den Bereich Allgäuer Straße, Industriestraße, Bahnlinie auf. Die Pläne waren erstmals vor zwei Jahren im Stadtrat vorgestellt worden. Die sogenannten Träger öffentlicher Belange also Fachbehörden und Verbände haben sich bereits geäußert. Von Bürgern kamen laut Stadtbaumeister Gerhard Frey bisher keine Einwände oder Anregungen.
Das Gebiet ist rund 14 Hektar groß. Nicht zugelassen werden Vergnügungsstätten wie Spielhallen. Gegenüber dem alten Bebauungsplan dürfen Gebäude künftig statt maximal 18 Meter 22 Meter hoch werden. Das hält die deutliche Mehrheit der Stadträte (17 gegen sechs Stimmen) für vertretbar angesichts des alten Planeta-Gebäudes, das es auf 30 Meter Höhe bringt.
Dass Pendler eine Park&RideAnlage für rund 250 Fahrzeuge erhalten werden, bezeichnete Bürgermeister Stephan Winter als „wichtig für die Zukunftssicherung des Bahnhofs Mindelheim“. Dadurch, dass eine Fläche als Sondernutzung Parken ausgewiesen wird, werden diese Parkflächen auf Dauer angelegt. Es ist damit also nicht mehr möglich, auf diesem Gelände eine Werkhalle zu errichten. Allerdings werden auf der Westseite des Bahn- in absehbarer Zeit auch 40 Parkplätze wegfallen. Dort entsteht ein neuer Busknotenpunkt, sagte der Bürgermeister.
Schon vor Jahren waren P+R-Parkplätze im Bahnhofsgebiet vorgesehen gewesen. Die Fläche hat die Stadt aber an die Firma Gabor abgegeben, damit sie ihre Erweiterungspläne umsetzen konnte.
Weil in dem Baugebiet Gebäude bis zu 22 Metern möglich sind, ist auch ein Parkdeck bis zu dieser Höhe denkbar. Vier bis fünf Geschosse sind laut Stadtbaumeister Gerhard Frey machbar. In diese Richtung will die Stadt gehen. Es könnte also ein Gemeinschaftsprojekt eines Unternehmers mit der Stadt verwirklicht werden. Unten wären öffentliche P+R-Parkplätze, im oberen Bereich könnte eine Firhofsgeländes ma Parkflächen für ihre Mitarbeiter schaffen. Die Pendlerparkplätze sind laut Christoph Walter (CSU) deshalb so wichtig, weil die Zahl der Pendler wegen der hohen Mieten in den Großraum München eher zunehmen als abnehmen wird.
Ein eigener Bereich direkt östlich der Bahnunterführung soll Radund motorisierten Zweiradfahrern zum Parken vorbehalten sein. Und noch eine Verbesserung für Radfahrer: Der Geh- und Radweg Richtung Allgäuer Straße wird auf 3,50 Meter verbreitert. Bei der Prüfung des Geländes stießen die Fachleute auch auf eine aufgelassene Kiesgrube. Sie war im Laufe der Jahre verfüllt worden. Bodenproben hätten laut Frey ergeben, dass „nichts besonders Gefährliches“hier vergraben wurde.