So entsteht eine Leuchtstoffröhre
1. Um eine Leuchtstoffröhre herzustellen, braucht man zuerst ein Glasrohr. Und dafür braucht man geschmolzenes Glas. Das ist 1000 Grad heiß, wenn es aus dem riesigen Tank fließt. Dafür, dass es ein Rohr und keine Stange wird, sorgt die spezielle Öffnung im Tank. Noch ist das Glas so heiß, dass es rot glüht und biegsam ist. Bevor man es weiterverarbeiten kann, muss es abkühlen. Deshalb wird das Rohr über eine 70 Meter lange Bahn durch die ganze Halle geleitet. 2. Am Ende der Bahn wartet eine Maschine, die das lange Rohr zuschneidet. In der Fabrik geht sowieso fast alles automatisch. Die Menschen haben vor allem die Aufgabe, die Maschinen zu überwachen. Wenn es einmal Scherben gibt, werden die wieder eingeschmolzen und später wieder verwendet. 3. Das gerade abgekühlte Glas wird gleich wieder erhitzt – zumindest am Rand. So wird die Schnittstelle ganz glatt gemacht und das Glas wird stabiler. Außerdem ist das Feuer nötig, um die Enden in die richtige Form zu bringen. Denn an die kommt später das sogenannte „Gestell“, das dafür sorgt, dass das Glasrohr auch leuchten kann. Also ähnlich wie der Draht in einer normalen Glühbirne. 4. Dieses „Gestell“produzieren die Maschinen an einer anderen Stelle in der Fabrik, es besteht aus mehreren Teilen. Auch hier geht es heiß her, denn das Gestell-Glas muss in die richtige Form gebracht werden. Daran werden Drähte aus dem Metall Wolfram und ein Band mit einem winzigen Anteil des Metalls Quecksilber befestigt. Durch die Drähte fließt später Strom in die Lampe. Der untere Teil, an dem der Mitarbeiter auf dem Bild das Gestell hält, ist das „Pumprohr“. Das wird wichtig, wenn später das Gas in die Lampe kommt. 5. Auf einer Art Fließband werden die Gestelle nun zu den Maschinen transportiert, wo sie mit den Glasrohren zusammengesetzt werden. Dass in der Fabrik so viel mit Feuer gearbeitet wird, hat einen Grund: Am Ende muss die Leuchtstoffröhre komplett luftdicht sein. Und damit die Verbindungen zwischen verschiedenen Glasteilen komplett dicht sind, muss man es immer ein bisschen schmelzen. 6. Weiter geht es mit den Glasröhren. Die sind ja noch durchsichtig – bei einer fertigen Lampe aber milchig-trüb. Das liegt daran, dass eine Schutzschicht und dann die sogenannte Leuchtschicht eingelassen wird. Die Beschichtung wird von oben in das Rohr gegossen (Bild links oben). Damit sie auch fest am Glas haftet, werden die Rohre noch einmal auf 600 Grad erhitzt (Bild links unten). Eigentlich leuchtet, wenn Strom fließt, gar nicht die Leuchtschicht, sondern winzige Teile des Quecksilbers. Das Licht ist zuerst ultraviolett, ein Licht, das Menschen nicht sehen können. Die Leuchtschicht wandelt das unsichtbare Licht in sichtbares um. 7. Hier kommen jeweils zwei Gestelle und ein Glasrohr zusammen – ein Gestell rechts, eines links. Mit Feuer werden die Teile miteinander verschmolzen, sodass das Rohr ganz dicht ist. Dann ragen nur noch zwei Drähte und das Pumprohr nach außen. 8. Jetzt ist das Pumprohr entscheidend. Denn durch diese Öffnung kann zuerst ein Vakuum erzeugt werden – das heißt, dass alle Luft aus dem Rohr gepumpt wird. Danach kommt ein Gasgemisch in das Rohr. Das besteht aus den Edelgasen Argon und Krypton und leitet Strom. Auch wenn man die Lampen manchmal Neonröhren nennt – Neon ist nicht darin. Das Pumprohr hat dann ausgedient und wird abgeschmolzen. 9. Die Leuchtstoffröhren funktionieren jetzt schon, aber noch könnte sie niemand zu Hause in der Lampe befestigen. Deshalb kommt noch der Sockel darauf. Der überstehende Draht wird abgeschnitten. 10. Zu guter Letzt wird jede Röhre einzeln in Wellpappe verpackt – natürlich geht auch das vollautomatisch. Die Röhren kommen in große Kartons. Immer wenn genügend Leuchtstoffröhren hergestellt wurden, kommt ein Lastwagen und holt die Ladung ab. Zuerst bringt er sie in das Lager, von dort aus liefert Ledvance die Lampen in die ganze Welt.