Ehekrise bei Königs
Dänemark Streit zwischen Margrethe II. und ihrem Mann eskaliert
Stockholm Gerade haben Königin Margrethe II. von Dänemark und ihr Mann Prinz Henrik ihren 50. Hochzeitstag gefeiert. Und ausgerechnet jetzt holt sie ein jahrzehntelanger Ehestreit wieder ein.
Der adlige Henrik – er stammt aus einer reichen französischen Industriellenfamilie – ist seit Jahrzehnten bekannt für sein Poltern um Gleichberechtigung am dänischen Königshof. 1980 ging der heute 83-Jährige erstmals an die Öffentlichkeit. Da verlangte der einfache Prinz den Titel König von Dänemark. Er werde als Prinz nicht ernst genommen von seiner Frau und dem dänischen Volke, sagt Henrik seitdem immer wieder. In der Tat sehen die Untertanen der äußerst populären Monarchin in dem Erzeuger von Kronprinz Frederik und Prinz Joachim eher ein königliches Anhängsel. Das dänische Parlament würde seinen Wunsch nach dem Königstitel sogar mehrheitlich unterstützen. „Es ist wohl eines der unwichtigsten Gleichstellungsprobleme der Welt zurzeit. Aber wenn es sehr wichtig ist für Prinz Henrik und auch ein Wunsch des Königshauses vorliegt, haben wir nichts dagegen“, sagte etwa Liv Holm Andersen, Gleichstellungsbeauftragte der Liberalen. Doch die Königin bleibt unnachgiebig.
Das versucht Henrik von Dänemark ihr immer wieder heimzuzahlen. So schwänzte er etwa den 75. Geburtstag seiner Königin im Jahr 2015. Er sei krank, sagte er da, wurde aber am Tag darauf als unternehmungslustiger Tourist in Venedig abgelichtet. Bei Staatsbesuchen mit seiner Frau blieb er stets etwas mürrisch. 2016 reichte es der Königin wohl. Sie entließ ihren Mann in den Ruhestand, indem sie ihn von allen öffentlichen Aufgaben befreite. Als Reaktion legte Prinz Henrik seinen ihm als Kompromiss 2005 zuerkannten Titel Prinzgemahl ab.
Nun macht der Prinz aber noch einmal Druck und zieht dabei die letzten Register, die ihm noch bleiben. Er wolle nicht neben der Königin im Familiengrab in der Domkirche von Roskilde begraben werden, machte er nun bekannt. „Die Königin macht aus mir einen Narren. Ich habe mich nicht mit ihr vermählt, um in Roskilde begraben zu werden“, sagte er der Zeitschrift „Wenn sie will, dass wir zusammen begraben werden, muss sie mich zum Königinnengemahl machen.“Immerhin sei seine Forderung nach dem Titel Königinnengemahl nicht mehr ganz so hochgegriffen wie König, schreibt die dänische Presse nun. Die Königin wollte das bislang nicht kommentieren. Hofexpertin Trine Villemann behauptet schon seit längerem, dass Henrik und Margrethe II. nur noch auf dem Papier verheiratet sind. Dennoch hat die BegräbnisDrohung die Untertanen geschockt. Viele wollen Henrik nun seine nach wie vor üppige staatliche Apanage von acht Millionen Kronen (1,1 Millionen Euro) im Jahr kürzen. Der PR-Experte Henrik Byager sagte nur: „Das ist so traurig und peinlich, dass ich keine Worte finde.“
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