„Alarm für Cobra 11“im Allgäu
Ferrarifahrer aus München muss wegen Kennzeichenmissbrauchs Strafe zahlen
Kaufbeuren Vor Gericht endete die Spritztour mit seinem Ferrari für einen 43-Jährigen aus München. Vor drei Jahren hatte sich der Wagenlenker im Allgäu mit einem anderen Auto angelegt und wurde von diesem dann verfolgt. Es war ausgerechnet eine Zivilstreife der Polizei, die eine Geschwindigkeitsmessung durchführte. Als der Ferrari schließlich am B12-Verteilerkreisel in Kaufbeuren angehalten wurde, stellte der Polizeibeamte fest, dass das vordere Kennzeichen nur im Innenraum des Fahrzeugs an der Frontscheibe lag. Deshalb musste sich der 43-Jährige, der ursprünglich aus Wien stammt, nun wegen Kennzeichenmissbrauchs vor dem Amtsgericht Kaufbeuren verantworten. Persönlich erscheinen konnte er allerdings aufgrund einer Verletzung am Knie nicht. Er wurde von seinem Rechtsanwalt Wolfgang Hammerla vertreten.
Dieser erklärte, dass der Vorfall ein allgemeines Problem von Ferraribesitzern sei. „Mein Mandant war nicht der Fahrer und hat keinen Kennzeichenmissbrauch begangen, da er das Kennzeichen nicht vorsätzlich entfernt hat“, sagte Hammerla. Bei Ferraris könne das Kennzeichen öfter mal abfallen und dann lege man es vorübergehend sichtbar an die Frontscheibe.
Die Frage, ob der Münchner zur Tatzeit am Steuer saß, war für den Richter geklärt, da er auf dem Video, das die Polizeikamera aufgezeichnet hatte, ganz klar eine männliche Person am Steuer sah. Der Richter stellte die Frage in den Raum, wer seinen Ferrari an andere verleihen würde und überließ die Entscheidung über eine Einstellung des Verfahrens der Staatsanwaltschaft.
Diese stimmte einer Einstellung gegen die Zahlung einer Geldauflage von 3000 Euro bis zum 10. September zu. Nach der Verhandlung scherzte Rechtsanwalt Hammerla: „Die ganze Sache erinnert doch an eine Folge der Serie Alarm für Cobra 11 im Allgäu.“