Kämpferin für Mensch und Umwelt
Krimhilde Dornach geht für die ÖDP ins Rennen. Die 51-Jährige fordert ein Umdenken in der Politik: „Denn das System ist krank und macht krank.“
Am 24. September ist Bundestagswahl. Im Wahlkreis 257, der das Ostallgäu, Kaufbeuren, Memmingen und große Teile des Unterallgäus umfasst, bewerben sich zehn Kandidaten um das Direktmandat. In loser Folge stellen wir diese mit einem Porträt vor.
Memmingen Krimhilde Dornach ist mit Leib und Seele Musikerin. Nicht minder schlägt ihr Herz aber auch für die Ideen der ÖDP. Diese würde die 51-jährige Musiklehrerin aus Weißenhorn gerne als Abgeordnete in den Bundestag einbringen und parteiübergreifend diskutieren. „Wir brauchen ein Umdenken in der Politik“, sagt Dornach und schickt mit Nachdruck hinterher: „Das Prinzip – immer schneller, höher und weiter – hat ausgedient. Das System ist krank und macht krank. Die Erde und der Mensch müssen vor dem Profit kommen. Wir dürfen nicht länger auf Kosten nachfolgender Generationen leben.“
Deshalb tritt die gebürtige Ostallgäuerin auch für eine Änderung des bestehenden Wirtschaftssystems ein: „Wir müssen in Deutschland endlich den Dialog über die Gemeinwohl-Ökonomie führen. Die Wirtschaft muss dem Menschen dienen – und nicht umgekehrt.“Hierzu gehöre beispielsweise ein fairer Handel. „Es müssen Handelsverträge her, die verbindliche ökologische und soziale Standards beinhalten.“
Weiter möchte sich die stellvertretende Vorsitzende der schwäbischen ÖDP auf Bundesebene für die Sicherung der medizinischen Grundversorgung und eine bessere Förderung von Familien einsetzen. So sollte für jedermann Kindererziehung sowie die Pflege und Betreuung von Familienangehörigen ohne Weiteres möglich sein. „Leistungen in diesen Bereichen könnten durch ein Gehalt anerkannt werden“, sagt die ÖDP-Kandidatin und schlägt zur Finanzierung den sogenannten Solidaritätsbeitrag vor.
Mit Blick auf unsere Region macht sich die 51-Jährige für eine bessere Förderung kleiner landwirtschaftlicher Betriebe stark. „Wir brauchen eine gerechtere Verteilung der EU-Direktzahlungen, die die Leistungen der Landwirte für das Allgemeinwohl belohnt.“Wie es auf einem Allgäuer Bauernhof zugeht, weiß Dornach aus eigener Erfahrung. Schließlich war sie als Kind regelmäßig auf dem Hof ihrer Tante. Sie selbst wurde in Zell (Gemeinde Eisenberg) geboren und wuchs in Füssen auf. Ihr Vater – ein Käsermeister – brachte ihr früh das Flötespielen bei und weckte dabei ihre Liebe zur Musik. Mit 13 Jahren griff sie erstmals zur Trompete und war ein Jahr später bereits Dirigentin einer Jugendkapelle. Zum Beruf machte sie ihr Hobby mit dem Besuch der Musikfachschule in Krumbach. Seit 1987 hat Dornach einen Lehrauftrag an der Musikschule in Weißenhorn und ist seit 2000 Lehrerin für Musik und Werken an der dortigen Realschule. Daneben leitet die 51-Jährige noch zwei Chöre.
„Meine Erfahrungen als Dirigentin und in der Musiktherapie kommen mir auch bei meiner politischen Arbeit zugute“, sagt Dornach: „Denn ich bekomme viel mit von den Bedürfnissen, Sorgen und Nöten der Menschen.“Dabei beobachte sie eine große Politikerverdrossenheit. Dieser Frustration möchte sie mit ihrem Engagement für die ÖDP entgegenwirken.
Dass die Ideen ihrer Partei bei vielen Bürger gut ankommen, davon ist Dornach überzeugt. Leider würde so mancher aber denken, dass eine Stimme für die ÖDP verschenkt sei, da es die Partei in ihren Augen eh nicht in den Bundestag schaffen werde. Dem hält Dornach entgegen: „Wenn jeder so wählt, wie er es tatsächlich empfindet, dann kann die ÖDP die Fünf-Prozent-Hürde überspringen.“