Demenz ändert vieles, aber nicht alles
Eine Themenwoche zur Demenz will mit vielfältigen Angeboten den Blick auf die verbliebenen Fähigkeiten der Erkrankten richten
Mindelheim/Türkheim Die Mitarbeiterinnen der Demenzhilfe-Kontaktstellen in Bad Wörishofen und Mindelheim müssen wohl nicht befürchten, dass ihnen in absehbarer Zeit die Arbeit ausgeht. Denn die Zahl der Erkrankten nimmt wie in ganz Deutschland auch im Unterallgäu kontinuierlich zu. Das liegt zum einen daran, dass die Landkreisbürger insgesamt immer älter werden und im Alter das Risiko für Demenzerkrankungen steigt, aber auch daran, dass die Krankheit heute meist früher diagnostiziert wird als noch vor einigen Jahren.
Um weiter für die Krankheit zu sensibilisieren und über sie aufzuklären, haben die Stadt Mindelheim, die Fachstelle für pflegende Angehörige in Bad Wörishofen und die beiden Demenzhilfe-Kontaktstellen den Weltalzheimertag am 21. September zum Anlass für eine ganze Themenwoche rund um die Demenz genommen. Unter dem Titel „Demenz. Vielfalt im Blick“, wollen sie vom 18. bis zum 24. September mit vielfältigen Angeboten zeigen, dass trotz der Erkrankung noch vieles möglich ist und den Blick nicht nur auf den Verlust geistiger Fähigkeiten richten, sondern vor allem auf die verbliebenen Stärken. Hier das Programm im Überblick:
● Ausstellung Um professionelle und ehrenamtliche Betreuer zu unterstützen, hat die Mindelheimer Stadtbücherei in den vergangenen Jahren das Angebot an Büchern und Medien rund um das Thema Demenz ständig erweitert. Noch bis zum 30. September werden sie gesammelt im 1. Stock präsentiert. Alle Titel sind in einem Ausstellungskatalog zum Mitnehmen zusammengefasst und können im Online-Katalog unter dem Schlagwort „Demenz“aufgerufen werden.
● Tanz Im Seniorenzentrum St. Georg in Mindelheim findet am Mitt- woch, 20. September, von 14.30 bis 16.30 Uhr eine Tanzveranstaltung für Demenzkranke und ihre Angehörigen mit Musik aus früheren Zeiten statt.
● Theater Im Haus „Zum Gugger“in Bad Wörishofen zeigen Christine Reitmeier und Liza Riemann am Mittwoch, 20. September, das Stück „Ich erinnere mich genau“. Erzählt wird die Geschichte von Hannah, die ihre demente Mutter Martha pflegt. Das Stück zeigt die anfangs oft noch humorvollen mit Fortschreiten der Krankheit aber auch zunehmend bitteren Seiten ihres gemeinsamen Alltags. Karten gibt es im Vorverkauf im Kurhaus in Bad Wörishofen unter der Telefonnummer 08247/9933-57, per E-Mail an info@bad-woerishofen.de sowie im Seniorenbüro der Stadt Mindelheim unter der Telefonnummer 08261/9915-76 und per E-Mail an maria.brosch@mindelheim.de.
● Kino Das Filmhaus Huber in Bad Wörishofen zeigt am Donnerstag,
21. September, zwei Filme zum Thema. Um 16 Uhr ist „Nebenwege – Pilgern auf Bayerisch“zu sehen, in dem die demente Hilde sich in Hausschuhen und Kittelschürze auf den Weg zur Schwarzen Madonna nach Altötting macht. Ihrem Sohn und ihrer Enkelin bleibt nichts anderes übrig, als die Verfolgung aufzunehmen, die die Drei schließlich näher zusammenführt. Um 20 Uhr beginnt dann der Film „An ihrer Seite“, in dem Grant seine an Alzheimer erkrankte Ehefrau Fiona nach 44 Jahren glücklicher Ehe in ein Pflegeheim bringt. Um die Eingewöhnung zu erleichtern, darf er sie dort 30 Tage nicht besuchen. Als er sie schließlich wiedersieht, hat Fiona ihn vergessen und einen anderen Mann gefunden.
● Malen „Bunt und kreativ im Herbst“ist am Freitag, 22. September, von 9.30 bis 11 Uhr das Motto im Seniorenzentrum St. Georg. Die Kunsttherapeutin Karin Dressler und die Künstlerin Beatrice Amstadmüller wollen die kreativen Ressourcen Demenzkranker beim gemeinsamen Malen wecken. Das kostenlose Angebot wird vom Kunstverein Mindelheim unterstützt, der auch die Materialien stellt. Um eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 08261/9915-76 oder per E-Mail an maria.brosch@mindelheim.de wird gebeten.