Das Ringen um Luft
Menschen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung droht der Tod
Frankfurt/Marburg Die Krankheit beginnt schleichend. Mit Husten, der allmählich häufiger und hartnäckiger wird. Hinzu kommen ein schleimiger Auswurf und Luftnot. Im Endstadium droht Atemversagen. Schätzungsweise vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an COPD, der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung. Tendenz weiter steigend. Eine Heilung gibt es nicht. Auf die Situation der Betroffenen soll der heutige Welt-COPDTag aufmerksam machen. Die Medizin setzt zumindest darauf, das Fortschreiten der Krankheit hinauszuzögern. Betroffen von COPD sind vor allem Raucher, aber beispielsweise auch Bergleute, die Feinstaub ausgesetzt sind. In anderen Regionen der Welt, gerade in Schwellenländern Asiens, gelten zudem das Kochen und Heizen mit offenem Feuer als Ursache.
Die Erkrankung schreitet langsam und oft unbemerkt voran. „Viele Menschen leben jahrelang mit den Anzeichen einer COPD, ohne zu wissen, dass es sich um diese schwere Krankheit handelt“, heißt es beim „Kompetenzzentrum Asthma und COPD“im hessischen Marburg. Die Alarmzeichen sind: Husten vor allem am frühen Morgen, ausgeworfener zäher Schleim sowie Atemnot, die anfangs nur bei körperlicher Anstrengung auftritt. Die Erkrankung sei noch zu wenig bekannt. Aus Angst vor Atemnot bewegten sich Betroffene immer weniger und blieben zu Hause.
Zur Therapie gehört, die Lunge nicht weiter zu belasten – also das Rauchen aufzugeben oder sich von Stäuben fernzuhalten. Medikamente sollen den Patienten wieder leichteres Luftholen ermöglichen.
Ganz besonders wichtig seien aber regelmäßige Bewegung und spezieller Lungensport, sagt etwa der Pneumologe Henrik Watz. „Das ist das A und O.“Ansonsten gerieten die Patienten in eine fatale Abwärtsspirale.