Eine kleine Hoffnung
Neulich erst kam wieder eine Meldung von der Polizei. Eine Nachricht über ein Fahndungsbild, das eine Kamera aufgenommen hatte. Ein Räuber, der irgendwo in Deutschland eine Spielhalle ausgeraubt hatte und dabei gefilmt worden war – so hieß es zumindest im Betreff.
Neugierig klickte ich auf den Internet-Link und noch während die Seite lud, überlegte ich, was ich mir davon erhoffte. Man will ja eigentlich nicht, dass jemand, den man kennt, ein Räuber ist. Andererseits wären 1500 Euro Belohnung ja auch nicht schlecht – davon wären locker alle Weihnachtsgeschenke besorgt und der Rest des Geldes gespendet. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimt auf. „Vielleicht kenn ich den Spielhallen-Räuber ja doch ...“Es müsste ja nicht unbedingt die nette Arbeitskollegin oder der freundliche Nachbar sein, sondern jemand, den man gerne los ist: Ein ehemaliger Klassenkamerad, den man sowieso nie leiden konnte, zum Beispiel, oder der fiese Typ, der einem am Morgen den letzten Parkplatz vor der Nase weggeschnappt hat.