Mindelheimer Zeitung

„Drei Kreuze für drei Kriege – es sind genug!“

Mit dem neuen Kriegerden­kmal erinnert Rammingen an die gefallenen und vermissten Soldaten des Dorfes

- VON MARIA SCHMID

Rammingen Dieser Sonntag wird den Ramminger Bürgerinne­n und Bürgern im Gedächtnis bleiben: Es war der Tag der Einweihung des neuen Kriegerden­kmals an der Seite der Pfarrkirch­e St. Magnus in Rammingen. Außerdem gedachten sie bei der Begehung des vorgezogen­en Volkstraue­rtages mit Kranzniede­rlegung an die gefallenen und vermissten Soldaten von drei Kriegen, die mit dreifachem Kanonendon­ner betont wurde.

Diese Opfer prägten die Geschichte des Ortes maßgeblich. In so vielen Familien waren der Verlust von Vätern und Söhnen zu beklagen. Sie sollen nicht vergessen werden. Dafür steht der starke Veteranen-, Soldaten- und Reserviste­nverein Rammingen. Mit seinem ersten Vorsitzend­en Christian Reiber, dem gesamten Vorstand und rund 200 Mitglieder­n sorgten sie in akribische­r Arbeit dafür, dass mit dem neuen Mahnmal, entworfen und aus französisc­hem Marmor gemeißelt von den Steinmetze­n Gerhard und Thomas Pius Schröder aus Türkheim (wir berichtete­n), auch in den kommenden Jahrzehnte­n ihrer gedacht wird.

Zelebrant des festlichen Gottesdien­stes, Pfarrer Richard Dick, rief zur Wachsamkei­t auf. Er sagte: „Für mich ist es ganz wichtig, dass wir die Erinnerung wach halten. Seid wachsam. Drei Kreuze für drei Kriege – es sind genug!“Dann könnte auch in 50 Jahren noch gesagt werden: „Nie wieder!“Pfarrer Dick betonte: „Es ist unser Auftrag wachsam zu sein.“Der Kirchdorfe­r Veteranenv­erein hat bei der Gründung des Ramminger Vereins Pate gestanden.

Darauf machte Christian Reiber aufmerksam. Gerade in der heutigen Zeit, die von Terror und Missachtun­g der Menschenwü­rde in vielen Ländern geprägt sei, sei es wichtig, die Erinnerung wachzuhalt­en. Das war auch Bürgermeis­ter Anton Schwele ein großes Anliegen. Er sagte: „Wir müssen zu unserer Geschichte stehen. Mit dem neuen Kriegerden­kmal, das wir heute einweihen dürfen, beleben wir die Tradition und setzen sie fort.“Es sei notwendig, „dass sich deutsche und ausländisc­he Mitmensche­n treffen und zusammenar­beiten – gegen das Vergessen und für eine friedvolle Zukunft.“Die Aufgaben aller Menschen sei es, Lehren aus der älteren und jüngeren Geschichte die Fähigkeit zur Versöhnung, die Förderung eines gerechten Friedens, die Wahrung der Menschenre­chte und die Wahrung gerechter Wohlfahrt für alle zu entwickeln. Gerade auch als Christen seien alle zur Entfaltung einer solchen Friedensku­ltur verpflicht­et. Schwele bedankte sich beim Veteranen-, Soldaten- und Reserviste­nverein für ihren Einsatz und das Engagement bei der Neuerricht­ung des Kriegerden­kmals.

Die Kranzniede­rlegung fand in der Kirche statt. Der Musikverei­n Rammingen unter der Leitung von Andreas Rest spielte dazu das Lied „Der gute Kamerad“. Dann sangen die Gläubigen die Bayern- und Nationalhy­mne um anschließe­nd bei Sturm und Regen das neue Mahnmal durch Pfarrer Dick einzuweihe­n. 14 Fahnenabor­dnungen von Veteranenv­ereinen und Ramminger Vereinen standen Spalier. Josef Völk, Veteran des II. Weltkriege­s, nahm ebenfalls teil. Im Gasthof Stern gab es zum Abschluss ein gemütliche­s Beisammens­ein.

 ?? Foto: Maria Schmid ?? Bei einer Kranzniede­rlegung in der Pfarrkirch­e wurde an die Opfer der drei letzten Kriege erinnert. Das neue Denkmal des Vete ranen , Soldaten und Reserviste­nvereins wurde anschließe­nd geweiht.
Foto: Maria Schmid Bei einer Kranzniede­rlegung in der Pfarrkirch­e wurde an die Opfer der drei letzten Kriege erinnert. Das neue Denkmal des Vete ranen , Soldaten und Reserviste­nvereins wurde anschließe­nd geweiht.

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