Gibt es noch Hoffnung für die Hummel-Figuren?
Insolvenzverwalter findet Interessenten
Rödental Rund zwei Monate nach dem Insolvenzantrag des Herstellers der weltberühmten Hummel-Figuren steht der Insolvenzverwalter in Verhandlungen mit einem Interessenten. Die Gespräche über eine Übernahme des Unternehmens seien noch nicht abgeschlossen, teilte die Kanzlei Linse & Ehrlicher mit.
Die Hummel-Manufaktur mit etwa 70 Mitarbeitern in Rödental (Landkreis Coburg) hatte Ende September einen Insolvenzantrag gestellt und als Grund Zahlungsschwierigkeiten genannt. Damit war das kleine Unternehmen zum dritten Mal seit der Jahrtausendwende in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Die Hummel-Figuren, die auf Entwürfe der Nonne Maria Innocentia Hummel zurückgehen, werden seit 1935 hergestellt und verkörpern eine heile ländliche Welt. Auch heute gibt es noch eine internationale Fangemeinde – vor allem in den USA. Das Geschäft mit den Porzellanfiguren aber ist sehr schwierig geworden.
Der ursprüngliche Hersteller Goebel beschäftigte in der Blütezeit mehr als 1600 Mitarbeiter, nach der Jahrtausendwende ging es bergab. 2006 kam der erste Insolvenzantrag, 2008 wurde die Produktion eingestellt. 2009 wurde die Manufaktur übernommen und die Herstellung in kleinerem Maßstab wieder aufgenommen, bis 2013 der zweite Insolvenzantrag folgte. Seit 2015 ist ein US-Investor Mehrheitsgesellschafter, nun folgte der neuerliche Insolvenzantrag.