Was Sie tun können, wenn Ihre Katze Sie um den Schlaf bringt
Viele Eltern grübeln vor Weihnachten, was ihrem Nachwuchs Freude bereiten könnte. Wenn das Geschenk dann ausgepackt ist, herrscht oft Ernüchterung. Lässt sich das vermeiden?
Berlin/München Weihnachten steht vor der Tür – und somit für viele Familien auch die Frage: Was schenken wir unserem Kind? Man überlegt hin und her, hört sich vielleicht bei anderen Eltern um, schaut im Internet oder im Geschäft nach Ideen und gibt am Ende nicht selten viel Geld für das vermeintlich richtige Spielzeug aus. Und was macht der Nachwuchs? Lässt das neue Teil links liegen und spielt stattdessen mit einem Schneebesen oder dem Handy der Eltern. So haben die Eltern sich das wohl nicht vorgestellt. Doch wie kommt das? Und wie finden Eltern das richtige Spielzeug?
Klar ist: Danebenliegen kann man mit einem geschenkten Spielzeug immer, das passiert. Etwas leichter wird es vielleicht, wenn man sich vor Augen führt, was Spielen für Kinder bedeutet: „Das Kind erobert sich die Welt und erforscht die Funktion der Gegenstände“, erklärt Psychologe und Psychotherapeut Andreas Engel von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke). „Viele Spielzeuge wie Kinderküchen, Autos oder Puppen sind deshalb die Welt im Kleinen.“Er rät, bei der Auswahl auch das Temperament des Kindes zu berücksichtigen: Bewegt es sich gern – hüpft und tanzt es? Oder ist es eher zurückhaltend und ruhiger?
Beim passenden Spielzeug kommt es auch auf das Alter an, sagt Diplom-Psychologin Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des bayerischen Staatsinstitutes für Frühpädagogik. Kleine Kinder unter einem Jahr orientieren sich vor allem an ihren Bindungspersonen – den Eltern. „Das Kind ist mit seiner Aufmerksamkeit bei dem, was Mama und Papa machen. Und was die machen, wollen sie auch machen.“Wenn ein Elternteil zum Beispiel in der Küche steht und kocht, sind kleine Kinder mit einem Topf und einem Holzlöffel oder einer Dose etwa mit trockenen Nudeln darin absolut zufrieden. „Spielzeug ist dann für Kinder interessant, wenn sie damit nachmachen und erkunden können, was ihre Eltern machen“, erklärt Becker-Stoll.
Etwas einfacher wird es, wenn das Kind schon Spielzeug hat, das ihm gefällt. Dann kann man sich an den Themen orientieren, die das Kind spannend findet, erklärt Ingetraud Palm-Walter von der Initiati- ve „spiel gut“. Mag das Kind etwa Baufahrzeuge, muss man nicht den fünften Miniatur-Bagger schenken. Stattdessen nimmt man das Thema auf und schenkt vielleicht ein Buch oder ein Puzzle mit Baggern, rät die Expertin.
Gesellschaftsspiele – auch wenn sie möglicherweise das Thema treffen, das Kinder gerade interessiert – sind für Kinder unter drei Jahren noch nichts. „Das Regelverständnis ist noch nicht da, es kommt erst etwa mit drei Jahren.“
Beim richtigen Geschenk kommt es aber nicht nur auf das Was, sondern auch auf das Wie an. „In den ersten drei Lebensjahren haben Kinder mehr Freude, wenn sie Spielzeuge gemeinsam mit den Eltern bespielen können“, sagt Becker-Stoll. Eltern sollten sich also nicht nur viel Mühe bei der Auswahl
Bis drei Jahre muss es noch kein Gesellschaftsspiel sein
Das Präsent sollte die Fantasie anregen
des Geschenks geben, sondern sich Zeit nehmen und Freude daran haben, mit dem Nachwuchs gemeinsam damit zu spielen. Ein Beispiel: „Man kann den teuersten Fußball kaufen, wenn man nicht gemeinsam Fußball spielt und die Freude teilt, dann liegt der Fußball in der Ecke“, erklärt Becker-Stoll. Der emotionale Wert werde unterschätzt: Es sei nicht der materielle Wert eines Spielzeuges, sondern die „glückliche, emotionale Beziehungserfahrung, die Kinder mit dem Gegenstand verbinden und die ihn wertvoll machen.“