Feuer verwüstet Reithalle
Schon wieder reißt ein Großbrand die Retter in Ettringen aus dem Schlaf: mindestens eine halbe Million Euro Schaden
Schon wieder hat ein Großbrand in Ettringen die Feuerwehr in Atem gehalten. Bei einem Feuer in einer Reithalle ist ein Schaden von rund 500 000 Euro entstanden.
Ettringen Zum dritten Mal im November mussten die Retter ausrücken und einen Brand löschen: In der Nacht zum Montag um 3.40 Uhr wurde ein Feuer in einer Reithalle des Reiterhofes von Brigitte und Jürgen Wenzel gemeldet. Als die Feuerwehren Ettringen, Bad Wörishofen, Siebnach und Türkheim sowie Retter aus Schwabmünchen, Gennach und Schwabmühlhausen mit 115 Einsatzkräften am Brandort eintrafen, stand ein Teil einer Reithalle lichterloh in Flammen.
Menschen oder Tiere waren nicht in Gefahr, der Sachschaden wird von der Polizei auf rund 500 000 Euro geschätzt. Vor Ort haben Beamte der Kriminalpolizei Memmingen die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Warum das Feuer in der Reithalle ausgebrochen ist, ist derzeit noch völlig offen. Deshalb wurde ein Sachverständiger des Landeskriminalamtes zu den Ermittlungen hinzugezogen.
Neben der Feuerwehr und der Polizei waren noch mehrere Rettungswagen und auch das THW im Einsatz. Gestern Mittag traf sich das Team des Reiterhofes Wenzel und den Mitarbeitern saß der Schrecken noch sichtlich in den Knochen. Auch Jürgen Wenzel ist immer noch geschockt, als er auf die verkohlten Trümmer der Reithalle blickt. Der südliche Teil der großen Halle wurde ein Raub der Flammen. Wie lange es dauern wird, bis hier wieder geritten werden kann? „Das kann ich nicht sagen“, zuckt Jürgen Wenzel mit den Achseln. Der Brandfahnder der Kripo war gestern vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen und eine mögliche Ursache zu finden.
Er und seine Familie sind erst einmal froh, dass der Schaden nicht noch größer ist. Ob es freilich bei den von der Polizei geschätzten halben Million Euro bleiben wird? „Wir müssen sehen, wie groß der Schaden an der Fotovoltaikanlage letztlich ist“, so Jürgen Wenzel. Der Betrieb des Reiterhofes sei durch den Brand zum Glück nicht gefährdet, da noch eine zweite Reithalle auf dem Gelände zur Verfügung steht.
Er geht von einem technischen Defekt als Brandursache aus, an eine Brandstiftung verschwendet er je- denfalls keinen Gedanken. Er selbst hatte das Feuer in der Nacht bemerkt, als plötzlich im ganzen Anwesen der Strom ausfiel. Weil ihn nach einem Thailand-Urlaub der Jetlag plagte, habe er in dieser Nacht nicht einschlafen können, erzählt Jürgen Wenzel – vielleicht ein glücklicher Zufall, dass das Feuer daher schnell entdeckt und die Retter alarmiert werden konnten.
Bürgermeister Robert Sturm lobte auch in diesem Fall den Einsatz der Rettungskräfte. Bis auf kurzfristige Probleme bei der Versorgung mit Löschwasser habe alles perfekt funktioniert. Als der Brunnen der Reitanlage leergepumpt war, hatte die Feuerwehr bereits eine Leitung zur nahen Papierfabrik gelegt.
Sturm weiß aber auch, wie enorm die Belastung für die freiwilligen Feuerwehrmänner ist: In diesem November hat es schon drei Mal gebrannt: Der schwierigste Einsatz war das Feuer in der Asylbewerberunterkunft in Siebnach, wenig später dann ein Brand in einer Maschinenhalle bei UPM und in der Nacht zum Montag der Großbrand auf dem Reiterhof Wenzel: „Das sollte jetzt aber auch reichen“, so Sturm.