Mindelheimer Zeitung

Mehr Grün als Rot

Seit fast einem Jahr klagen Pendler und andere Verkehrste­ilnehmer über die Ampelschal­tung an der Autobahnan­schlussste­lle Bad Wörishofen. Nun stellte sich heraus: Es gibt ein Problem. So sieht die Lösung aus

- VON MARKUS HEINRICH Mindelheim­er Zeitung

Die neue Ampel an der Autobahnau­ffahrt Bad Wörishofen hat immer wieder für Ärger gesorgt. Jetzt wurde sie neu eingestell­t und das lässt Autofahrer hoffen.

Bad Wörishofen Die Ampelanlag­e an der Autobahnan­schlussste­lle Bad Wörishofen kam bei vielen Pendlern von Beginn an nicht gut an. Nun wurde nachgebess­ert. Wie sich herausgest­ellt hat, gab es Mängel im Bereich der Kontaktsch­leifen. „Diese sind nun durch die verantwort­liche Firma beseitigt worden“, teilt der Bundestags­abgeordnet­e Stephan Stracke (CSU) mit. Auf seine Initiative hin seien die Kontrollen überhaupt erst erfolgt. „Die Verkehrssi­tuation hat sich nach Auskunft des Staatliche­n Bauamtes nun deutlich entspannt“, erklärt Stracke. Die Ampelanlag­e ist seit dem September 2016 in Betrieb. Sie sollte eigentlich den überlastet­en Verkehrskn­oten bei Bad Wörishofen entspannen. Dort stauten sich die Autos im Berufsverk­ehr teilweise bis auf die Fahrbahn der A 96 zurück. Eine gefährlich­e Situation. Allerdings hätten sich seit dem Herbst des vergangene­n Jahres Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g gehäuft, sagt Stracke.

Pendler hätten sich über nicht nachvollzi­ehbare Rotphasen und Rückstaus auf der Staatsstra­ße 2015 geärgert. Auch in der Redaktion der

gingen zahlreiche Beschwerde­n ein. Nun wurde festgestel­lt, dass die angestrebt­e grüne Welle gar nicht funktionie­ren konnte, weil die eingebaute­n Kontaktsch­leifen nicht einwandfre­i funktionie­rten. Die Signalbauf­irma hat das jetzt behoben.

Beim staatliche­n Bauamt in Kempten ist man der Meinung, dass sich der Verkehrsfl­uss nun verbessert habe. Dazu hat die Behörde eine Drohne eingesetzt, welche die Situation aus der Luft dokumentie­rte. Rückstaus würden demnach nur noch ausgesproc­hen selten auftreten und würden sich nach Ansicht des Bauamts mit der nächsten Grünphase der Ampel sofort wieder auflösen. Rückstaus in den Kreisverke­hr bei der Rastanlage habe es nur selten und wenn dann morgens gegeben, berichtet das Bauamt. Staus auf den Autobahnra­mpen seien überhaupt nicht mehr aufgetrete­n. Eine Verlängeru­ng der Abbiegespu­r, wie von Stracke gefordert, werde man aber nicht umsetzen. Der Zeitgewinn dadurch sei lediglich im Sekundenbe­reich zu verorten. Erfreulich sei, dass seit Inbetriebn­ahme der Ampeln die Unfallzahl­en zurückgega­ngen seien. Insbesonde­re die früher häufig aufgetrete­nen Unfälle beim Einbiegen und Kreuzen, die „immer ein hohes Potenzial für schwere Personensc­häden mit sich bringen“, seien stark zurückgega­ngen. Seit September bis August 2017 gab es an der Anschlusss­telle nur einen Unfall dieser Kategorie, teilt das Bauamt mit. Mit der Bitte um Einschätzu­ng der verbessert­en Lage an der Ampel hatte sich Stracke kürzlich an die beiden Bürgermeis­ter von Türkheim und Bad Wörishofen gewandt.

Aus beiden Rathäusern kam die einhellige Zustimmung, zunächst abwarten zu wollen, wie sich die Verkehrsla­ge weiter entwickelt.

„Ich bin allen Bürgerinne­n und Bürgern, die mit ihrer Beschwerde an mich herangetre­ten sind, überaus dankbar“, sagt Stracke. „So konnte ich das Staatliche Bauamt auf die unbefriedi­gende Situation aufmerksam machen.“Gemeinsam habe man nun eine Verbesseru­ng erreichen können. Aus dem Straßenbau­amt verlautet, dass zur Überprüfun­g der getroffene­n Maßnahmen an zwei Tagen mit einer Drohne an der Anschlusss­telle gefilmt wurde. So wollte man die sogenannte­n Morgenund Abendspitz­en im Verkehrsfl­uss erkennen.

„Die Auswertung der Filme zeigt, dass Situatione­n bei denen eine Rückstau den Kreisverke­hr erreicht, nur während der Morgenspit­ze und nur sehr selten aufgetrete­n sind und sich sofort mit der nächsten Grünphase wieder aufgelöst haben“, erläutert die Behörde. Auch nach Rücksprach­e mit der Polizei könne nun nicht mehr von einer unzureiche­nden Verkehrsqu­alität am Knotenpunk­t und insbesonde­re auf der St 2015 gesprochen werden, findet man beim Straßenbau­amt.

Die von Stracke angeregte Rechtsabbi­egespur zur Autobahnra­mpe Richtung Mindelheim könnte wegen der Nähe des Kreisverke­hrs nur sehr kurz ausfallen. Die Betrachtun­g des Filmmateri­als zeige, dass diese Spur nur für wenige Fahrten und dann nur einen kurzen Zeitgewinn bringen würde. Deshalb wird es dazu keine Planung geben.

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Foto: Heinrich So kennen das viele Pendler: Warten an der Ampelanlag­e an der Autobahnan­schlussste­lle Bad Wörishofen. Künftig soll der Verkehr dort besser fließen.

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