Mehr Grün als Rot
Seit fast einem Jahr klagen Pendler und andere Verkehrsteilnehmer über die Ampelschaltung an der Autobahnanschlussstelle Bad Wörishofen. Nun stellte sich heraus: Es gibt ein Problem. So sieht die Lösung aus
Die neue Ampel an der Autobahnauffahrt Bad Wörishofen hat immer wieder für Ärger gesorgt. Jetzt wurde sie neu eingestellt und das lässt Autofahrer hoffen.
Bad Wörishofen Die Ampelanlage an der Autobahnanschlussstelle Bad Wörishofen kam bei vielen Pendlern von Beginn an nicht gut an. Nun wurde nachgebessert. Wie sich herausgestellt hat, gab es Mängel im Bereich der Kontaktschleifen. „Diese sind nun durch die verantwortliche Firma beseitigt worden“, teilt der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) mit. Auf seine Initiative hin seien die Kontrollen überhaupt erst erfolgt. „Die Verkehrssituation hat sich nach Auskunft des Staatlichen Bauamtes nun deutlich entspannt“, erklärt Stracke. Die Ampelanlage ist seit dem September 2016 in Betrieb. Sie sollte eigentlich den überlasteten Verkehrsknoten bei Bad Wörishofen entspannen. Dort stauten sich die Autos im Berufsverkehr teilweise bis auf die Fahrbahn der A 96 zurück. Eine gefährliche Situation. Allerdings hätten sich seit dem Herbst des vergangenen Jahres Beschwerden aus der Bevölkerung gehäuft, sagt Stracke.
Pendler hätten sich über nicht nachvollziehbare Rotphasen und Rückstaus auf der Staatsstraße 2015 geärgert. Auch in der Redaktion der
gingen zahlreiche Beschwerden ein. Nun wurde festgestellt, dass die angestrebte grüne Welle gar nicht funktionieren konnte, weil die eingebauten Kontaktschleifen nicht einwandfrei funktionierten. Die Signalbaufirma hat das jetzt behoben.
Beim staatlichen Bauamt in Kempten ist man der Meinung, dass sich der Verkehrsfluss nun verbessert habe. Dazu hat die Behörde eine Drohne eingesetzt, welche die Situation aus der Luft dokumentierte. Rückstaus würden demnach nur noch ausgesprochen selten auftreten und würden sich nach Ansicht des Bauamts mit der nächsten Grünphase der Ampel sofort wieder auflösen. Rückstaus in den Kreisverkehr bei der Rastanlage habe es nur selten und wenn dann morgens gegeben, berichtet das Bauamt. Staus auf den Autobahnrampen seien überhaupt nicht mehr aufgetreten. Eine Verlängerung der Abbiegespur, wie von Stracke gefordert, werde man aber nicht umsetzen. Der Zeitgewinn dadurch sei lediglich im Sekundenbereich zu verorten. Erfreulich sei, dass seit Inbetriebnahme der Ampeln die Unfallzahlen zurückgegangen seien. Insbesondere die früher häufig aufgetretenen Unfälle beim Einbiegen und Kreuzen, die „immer ein hohes Potenzial für schwere Personenschäden mit sich bringen“, seien stark zurückgegangen. Seit September bis August 2017 gab es an der Anschlussstelle nur einen Unfall dieser Kategorie, teilt das Bauamt mit. Mit der Bitte um Einschätzung der verbesserten Lage an der Ampel hatte sich Stracke kürzlich an die beiden Bürgermeister von Türkheim und Bad Wörishofen gewandt.
Aus beiden Rathäusern kam die einhellige Zustimmung, zunächst abwarten zu wollen, wie sich die Verkehrslage weiter entwickelt.
„Ich bin allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihrer Beschwerde an mich herangetreten sind, überaus dankbar“, sagt Stracke. „So konnte ich das Staatliche Bauamt auf die unbefriedigende Situation aufmerksam machen.“Gemeinsam habe man nun eine Verbesserung erreichen können. Aus dem Straßenbauamt verlautet, dass zur Überprüfung der getroffenen Maßnahmen an zwei Tagen mit einer Drohne an der Anschlussstelle gefilmt wurde. So wollte man die sogenannten Morgenund Abendspitzen im Verkehrsfluss erkennen.
„Die Auswertung der Filme zeigt, dass Situationen bei denen eine Rückstau den Kreisverkehr erreicht, nur während der Morgenspitze und nur sehr selten aufgetreten sind und sich sofort mit der nächsten Grünphase wieder aufgelöst haben“, erläutert die Behörde. Auch nach Rücksprache mit der Polizei könne nun nicht mehr von einer unzureichenden Verkehrsqualität am Knotenpunkt und insbesondere auf der St 2015 gesprochen werden, findet man beim Straßenbauamt.
Die von Stracke angeregte Rechtsabbiegespur zur Autobahnrampe Richtung Mindelheim könnte wegen der Nähe des Kreisverkehrs nur sehr kurz ausfallen. Die Betrachtung des Filmmaterials zeige, dass diese Spur nur für wenige Fahrten und dann nur einen kurzen Zeitgewinn bringen würde. Deshalb wird es dazu keine Planung geben.