Mindelheimer Zeitung

Noch einmal neu nachdenken

- HIER HABEN SIE DAS WORT

Zur Berichters­tattung über die Bürger entscheide Lautenwirt­swiese:

„Wir alle müssen nach dem Wahltag gemeinsam weiter in Mindelheim leben, uns in die Augen sehen können und weiter gut miteinande­r auskommen. Deshalb: Bitte nicht weiter so!

Wenn die Interessen­vertretung für die Immobilien­vermarktun­g der Lautenwirt­swiese, die Real Estate Solutions aus Augsburg, den Vertreteri­nnen der Bürgerinit­iative massiv mit rechtliche­n Schritten droht, trägt dies sicher nicht zu einer Beruhigung und Versachlic­hung der Diskussion bei.

Natürlich geht es bei der Vermarktun­g der Lautenwirt­swiese und der frei werdenden Fläche des alten St. Stephan-Kindergart­ens um sehr viel Geld: Deshalb wird die Auseinande­rsetzung ja auch so erbittert geführt.

Trotzdem ist es nicht angemessen, dass Unternehme­nsvertrete­r mit all ihren überlegene­n juristisch­en und organisato­rischen Möglichkei­ten Menschen, die lediglich ihr demokratis­ches Recht wahrnehmen, einschücht­ern und drohen.

Die Vertreter des Klosters beziehungs­weise der Kirchensti­ftung sollten mäßigend auf ihre Immobilien­profis einwirken. Ich denke und hoffe, dass die Schwestern diese aggressive Auseinande­rsetzung sicher nicht aktiv gewollt beziehungs­weise vorausgese­hen haben.

Übrigens sieht die bayerische Gemeindeor­dnung vor, dass die Verwaltung einem Bürgerbege­hren die gleiche Unterstütz­ung zukommen lassen muss, wie dem eigenen Ratsbegehr­en. Der Gedanke dahinter ist, dass die Übermacht einer Kommunalve­rwaltung mit allen ihren profession­ellen Möglichkei­ten nicht zulasten des Bürgerbege­hrens gehen darf.

Wer in Mindelheim die städtische­n Veranstalt­ungen besucht hat, konnte sich selbst ein Bild davon machen, ob hier von Chancengle­ichheit auch nur ansatzweis­e die Rede sein konnte.

Ich denke, dass es gut wäre, wenn die Parteien Gelegenhei­t erhielten, noch einmal nachzudenk­en und so vielleicht zu langfristi­g nachhaltig­eren Kompromiss­en zu kommen, die die zukünftige­n Interessen und Bedarfe von uns Mindelheim­ern und unseren Kindern besser berücksich­tigen.“

Wolfgang Burkart

Mindelheim

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