Sicherheit auf dem kommunalen Daten Highway
Partner zum Schutz sensibler Daten gesucht
Türkheim Hinter den Rathausmauern sind Schätze verborgen. Weniger in Bargeld, als in riesigen Datenvolumen. Und diese Daten können Gold wert sein. Also sind die Kommunen und staatlichen Behörden aufgefordert, diese sensiblen Daten zu schützen.
Wie dies geschehen kann, dazu hatte Bürgermeister Christian Kähler jüngst in der Sitzung der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim Daniel Immle von dem Unternehmen IT Solutions aus Kempten eingeladen, das sich speziell mit Datenschutz bei Kommunen beschäftigt.
Das Zauberwort heißt ISIS 12. Dahinter verbirgt sich ein Konzept, das das IT-Sicherheitsniveau in den bayerischen Verwaltungen erhöhen soll. Dabei werde, so Immle vor den Verwaltungsräten, ein Informations-Sicherheitsmanagement -System eingeführt. Die Umsetzung wird staatlich gefördert. Es soll helfen, die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von IT-Systemen zu sichern.
Im Paragraf 8 des bayerischen Datenschutzgesetzes steht unter anderem, dass verhindert werden muss, dass bei der Übertragung personenbezogener Daten sowie beim Transport von Datenträgern die Daten unbefugt gelesen, kopiert, verändert oder gelöscht werden können.
Dabei gehe sein Unternehmen, so Immle, in zwölf Schritten vor. Zunächst werde eine Leitlinie erstellt, wobei es wichtig sei, die Mitarbeiter für dieses Thema zu sensibilisieren. Diese beginne schon damit, dass Mitarbeiter ihren PC beim Nachhausegehen sichern. Dann erfolge die Überprüfung der aktuellen ITInfrastruktur und des Datenschutzes.
Dabei gehe es um so einfache Dinge, wie „wie sicher ist der Raum, in dem die Datenverarbeitung untergebracht ist?“Und daraus resultieren dann konkrete Handlungsempfehlungen.
Die Gefahren würden jährlich zunehmen, Viren, Trojaner und vieles mehr seien unterwegs. Immle erinnerte an die neueste Masche, Daten zu verschlüsseln um zur Wiederherstellung Lösegeld zu verlangen.
Und eines machte der Experte auch noch klar: „Ein Sicherheitssystem lebt und muss weiter entwickelt werden.“Denn die Viren und Schädlinge würden sich verändern. All diese biete sein Unternehmen aus einer Hand, IT Solutions betreue 60 Kunden und sei im Allgäu beheimatet, deshalb auch kurze Wege.
In der Diskussion wurde deutlich, dass die VG derzeit keinen Datenschutzbeauftragten hat, da der Vorgänger ausgeschieden ist. Die Installation eines Datenschutzbeauftragten wurde von Immle sehr empfohlen, man könne diese Aufgabe auch außer Haus vergeben.
In der nicht öffentlichen Sitzung beschäftigten sich die Räte dann mit den Kosten, die ein derartiger Servicevertrag nach sich ziehen wird.