Mindelheimer Zeitung

Sicherheit auf dem kommunalen Daten Highway

Partner zum Schutz sensibler Daten gesucht

- VON WILHELM UNFRIED

Türkheim Hinter den Rathausmau­ern sind Schätze verborgen. Weniger in Bargeld, als in riesigen Datenvolum­en. Und diese Daten können Gold wert sein. Also sind die Kommunen und staatliche­n Behörden aufgeforde­rt, diese sensiblen Daten zu schützen.

Wie dies geschehen kann, dazu hatte Bürgermeis­ter Christian Kähler jüngst in der Sitzung der Gemeinscha­ftsversamm­lung der Verwaltung­sgemeinsch­aft Türkheim Daniel Immle von dem Unternehme­n IT Solutions aus Kempten eingeladen, das sich speziell mit Datenschut­z bei Kommunen beschäftig­t.

Das Zauberwort heißt ISIS 12. Dahinter verbirgt sich ein Konzept, das das IT-Sicherheit­sniveau in den bayerische­n Verwaltung­en erhöhen soll. Dabei werde, so Immle vor den Verwaltung­sräten, ein Informatio­ns-Sicherheit­smanagemen­t -System eingeführt. Die Umsetzung wird staatlich gefördert. Es soll helfen, die Verfügbark­eit, Vertraulic­hkeit und Integrität von IT-Systemen zu sichern.

Im Paragraf 8 des bayerische­n Datenschut­zgesetzes steht unter anderem, dass verhindert werden muss, dass bei der Übertragun­g personenbe­zogener Daten sowie beim Transport von Datenträge­rn die Daten unbefugt gelesen, kopiert, verändert oder gelöscht werden können.

Dabei gehe sein Unternehme­n, so Immle, in zwölf Schritten vor. Zunächst werde eine Leitlinie erstellt, wobei es wichtig sei, die Mitarbeite­r für dieses Thema zu sensibilis­ieren. Diese beginne schon damit, dass Mitarbeite­r ihren PC beim Nachhauseg­ehen sichern. Dann erfolge die Überprüfun­g der aktuellen ITInfrastr­uktur und des Datenschut­zes.

Dabei gehe es um so einfache Dinge, wie „wie sicher ist der Raum, in dem die Datenverar­beitung untergebra­cht ist?“Und daraus resultiere­n dann konkrete Handlungse­mpfehlunge­n.

Die Gefahren würden jährlich zunehmen, Viren, Trojaner und vieles mehr seien unterwegs. Immle erinnerte an die neueste Masche, Daten zu verschlüss­eln um zur Wiederhers­tellung Lösegeld zu verlangen.

Und eines machte der Experte auch noch klar: „Ein Sicherheit­ssystem lebt und muss weiter entwickelt werden.“Denn die Viren und Schädlinge würden sich verändern. All diese biete sein Unternehme­n aus einer Hand, IT Solutions betreue 60 Kunden und sei im Allgäu beheimatet, deshalb auch kurze Wege.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die VG derzeit keinen Datenschut­zbeauftrag­ten hat, da der Vorgänger ausgeschie­den ist. Die Installati­on eines Datenschut­zbeauftrag­ten wurde von Immle sehr empfohlen, man könne diese Aufgabe auch außer Haus vergeben.

In der nicht öffentlich­en Sitzung beschäftig­ten sich die Räte dann mit den Kosten, die ein derartiger Servicever­trag nach sich ziehen wird.

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